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Der Solarkiosk funktioniert völlig Autark an fast jedem Ort auf der Welt, wo die Sonne scheint. Foto: Graft | Solarkiosk
Bild: Graft | Solarkiosk

Mission Energiewende | SolarKiosk

Kaltgetränke in der Steppe

Ein Architekturbüro aus Berlin hat vor sieben Jahren eine Idee entwickelt, wie erneuerbarer Strom in afrikanischen Dörfern verbreitet werden kann. Per Solarkiosk nämlich.

Mission Energiewende“ – Podcast zum Klimawandel und neuen Energielösungen in Deutschland. Eine Kooperation mit LichtBlick und WWF.


Während in Europa und Nordamerika so gut wie alle Menschen an ein solides Stromnetz angeschlossen sind, leben eine Milliarde Menschen in anderen Teilen der Welt ohne die Möglichkeit, einfach elektrischen Strom nutzen zu können. Wie kann für diejenigen Elektrizität gewonnen und verteilt werden, fragten sich Architekten aus Berlin und entwarfen einen kleinen mobilen Raum, der über Solarpannels Strom aus Sonnenlicht generiert.

Strom für alle

1 200 Kohlekraftwerke müssten gebaut werden, um alle Menschen auf dem afrikanischen Kontinent mit Strom zu versorgen. Den brauchen sie nicht nur, um ihre Handys zu laden, sondern auch, um nach Sonnenuntergang lesen oder – das betrifft besonders die jüngeren Menschen – Schularbeiten machen zu können. Auch die Sicherheit in den ländlicheren Regionen wird erhöht, wenn Wege beleuchtet werden können. Kohlekraftwerke oder mit Benzin betriebene Generatoren sind allerdings weder eine wirtschaftliche noch umweltfreundliche Option. Zum Glück ist der Kontinent gerade dafür geschaffen, Sonnenenergie zur Stromgewinnung zu nutzen.

Was Afrika wirklich hat, ist die höchste Einstrahldichte an Sonnenenergie. Die wird umsonst dahin transportiert. 5,4 Stunden am Tag, das ist wirklich viel. In Deutschland ist es viel weniger, aber dafür hatten wir hier vor sieben Jahren in Gesamtdeutschland eine weitaus größere Solardichte als im gesamten afrikanischen Kontinent. – Wolfram Putz von Graft Architekten

Seit die Solarkioske sich in mehreren afrikanischen Staaten verbreiten, nutzen immer mehr Menschen den Sonnenstrom. Mittlerweile werden die kleinen Einkaufs- und Gemeinschaftszentren in zehn Ländern genutzt. Über einhundert Kioske werden heute betrieben. Insgesamt 800 000 Menschen nutzen den Strom des Solarkiosks mittlerweile, erklärt das Unternehmen.

Kiosk zur Miete

Solarkiosk schult die zukünftigen Betreiber in Buchhaltungsgrundwissen, Geschäftsverständnis und den grundlegenden technischen Funktionen. Dann zahlt der Betreiber eine monatliche Miete, je nach Standort und Geschäftserfolg. Die Kioskvermietung soll keinen Gewinn abwerfen, wohl aber die Kosten für die Installation und Instandhaltung decken. In der Regel können die Dorfbewohner an ihrem Solarkiosk auch Solarlaternen und sogar kleine Solarsysteme für ihr eigenes Haus kaufen.

Wie der Solarkiosk aussieht und was beim Entwurf und der Umsetzung zu beachten war, hat detektor.fm-Reporterin Juliane Neubauer in Berlin im Architekturbüro Graft erfahren. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler erklärt sie das Konzept

Wolfram Putz - gründete 1998 mit zwei Kollegen in Los Angeles das Architekturbüro Graft. (Foto: Pablo Castagnola)

gründete 1998 mit zwei Kollegen in Los Angeles das Architekturbüro Graft. (Foto: Pablo Castagnola)
Wenn es uns gelingen würde, ein ganzes Dorf zu bekehren, alle haben eine Solarzelle auf dem Dach und es ist das sauberste Dorf Ruandas, dann sind wir überflüssig geworden und ziehen weiter.Wolfram Putz
Mission Energiewende | Solarkiosk 12:00

Musik: Scott Buckley – childhood (CC BY 4.0)


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"Mission Energiewende" ist eine Kooperation mit dem Ökostromanbieter LichtBlick und dem WWF

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