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Familienunternehmen planen anders. Statt für die kommenden fünf oder zehn Jahre zu planen, haben sie die nächste oder sogar die übernächste Generation im Blick. Trotzdem kann bei Unternehmensfragen der Haussegen bei kleinen und mittleren Unternehmen auch mal schief hängen.
Familienunternehmen: Eine andere Perspektive
Häufigste Knackpunkte: Die Nachfolge und der Kurs des Unternehmens. Denn nicht immer fallen solche Entscheidungen leicht, wenn die Kollegen oder Mitinhaber auch Familienmitglieder sind.
Hier werden klassische Führungs- oder Besetzungsentscheidungen wie in jedem Unternehmen gefällt und gleichzeitig müssen Verwandte über ihre eigenen Geschwister, Kinder, Enkel urteilen. – Tom Rüsen, Wittener Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke
Nicht immer sind die Kinder von den Plänen der Eltern begeistert, dass sie das Unternehmen in der nächsten Generation weiterführen sollen. Zeitgleich liegt es nicht jedem in den Genen, ein Unternehmen erfolgreich zu führen – auch nicht in den Unternehmerfamilien.
Reform der Erbschaftssteuer
Bis zum Sommer 2016 muss die Bundesregierung ein neues Gesetz zur Erbschaftssteuer vorlegen, schon die Entwürfe dafür werden heftig diskutiert. Die Reform der Erbschaftssteuer treibt dabei nicht nur die großen Familienunternehmen um, sondern auch kleinere Betriebe. Viele haben ihre Unternehmensanteile schon vorsorglich in die nächste Generation übertragen, solange noch das alte Gesetz gilt.
Die Reform hat aus meiner Sicht das Potenzial, in etwa 15 bis 20 Jahren dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft eine Querschnittslähmung herbeizuführen. Ich muss leider hier so dramatische Worte heranziehen. – Tom Rüsen, Wittener Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke
Das Bundesverfassungsgericht hatte im Dezember 2014 das alte Gesetz für verfassungswidrig erklärt, weil auch große Unternehmen von den Steuerbefreiung profitiert haben. Außerdem sollen auch im Mittelstand die Regeln für das steuerbegünstigte Erben verschärft werden.
Was Familienunternehmen auszeichnet und welche Probleme sie haben, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Constanze Müller mit Tom Rüsen gesprochen. Er ist geschäftsführender Direktor des Wittener Institutes für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke.
Redaktion: Sandro Schroeder
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