Baufritz: Öko-Häuslebauer aus Schwaben
Vor mehr als 120 Jahren hat der Zimmermeister Sylvester Fritz im oberschwäbischen Erkheim eine kleine Landzimmerei gegründet. Seitdem ist viel passiert bei der Firma Baufritz, die heute pro Jahr rund 200 Öko-Fertighäuser aus Holz herstellt. Ende der siebziger Jahre hat die Inhaberfamilie damit begonnen, das Unternehmen und seine Produkte komplett ökologisch auszurichten. Aus heutiger Sicht eine weitsichtige Entscheidung: Mittlerweile ist unumstritten, dass der Gebäudesektor umweltfreundlicher werden muss. Schließlich ist er weltweit für etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Dazu kommt, dass sich immer mehr Menschen eine wohngesunde Umgebung wünschen. Doch als die Familie damals ihr eigenes Haus umgebaut habe, sei sie dafür erst mal belächelt worden, erzählt Geschäftsführerin Dagmar Fritz-Kramer:
Eine Dämmung aus Holz, Soda und Molke
Laut Dagmar Fritz-Kramer arbeitet das Unternehmen seit drei Jahren komplett klimaneutral. Dabei steht Baufritz nicht nur für energieeffizientes Wohnen, sondern auch für nachhaltige Baustoffe und eine CO₂-arme Konstruktion. Weil Holz ein nachwachsender und heimischer Rohstoff ist, eignet es sich als umweltfreundliches Baumaterial. Konventionelle Häuser werden zudem häufig mit Mineralwolle oder Polystyrol gedämmt, die bei der Herstellung viel Energie verbrauchen und teils giftige Flammschutzmittel enthalten. Baufritz hingegen setzt bei der Dämmung auf einen Materialmix aus Holzspänen, Soda und Molke. Die Herstellung kostet nur wenig Energie, das Material lässt sich zudem komplett wiederverwerten.
Dagmar Fritz-Kramer führt den Familienbetrieb Baufritz mittlerweile in vierter Generation. Im Interview mit detektor.fm-Moderator Claudius Nießen erzählt sie, warum sie die Erkheimer schon im Kindergarten für den Holzbau begeistern möchte, was es mit warmen Mützen für Stadthäuser auf sich hat und wieso man ein Holzhaus riechen muss, um es wirklich schätzen zu lernen.