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Demografischer Wandel im Mittelstand
Die Bevölkerungszahlen sinken, zeitgleich steigt das Durchschnittsalter – das ist nicht neu. Aber der Großteil des demografischen Wandels steht Deutschland noch bevor. Besonders spürbar wird der Wandel zwischen 2025 und 2035 sein, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Baby-Boomer aus dem Arbeitsleben aussteigen.
Welche Folgen das für den gesamten Arbeitsmarkt noch haben wird, das erleben die mittelständischen Unternehmen schon jetzt. Jeder fünfte Firmenchef ist bereits über 60 Jahre alt. Auch bei den Mitarbeitern ist jeder fünfte bereits über 54 Jahre alt. Zeitgleich haben die Unternehmen zunehmend Probleme, jungen Nachwuchs zu finden – und helfen sich anders aus:
Viele sehen, dass ihre älteren Mitarbeiter leistungsfähig und leistungswillig sind. Deshalb greifen viele Unternehmen – insbesondere diejenigen, die am Personalmarkt keine so große Marke haben – auf ältere Mitarbeiter zurück und beschäftigen sie länger. – Jürgen Deller, Professor für Wirtschaftspsychologie
Erfahrene Mitarbeiter und Silver Worker
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Jedes vierte Unternehmen im Mittelstand will sich, laut einer repräsentativen Umfrage der staatlichen Förderbank KfW, stärker auf die Mitarbeiter über 54 Jahre einstellen, also ältere Fachkräfte länger im Unternehmen halten. Das muss gar keine Verlegenheitswahl sein, wenn sich kein Nachwuchs für den Betrieb findet. Trotz der zumindest im Vergleich mit den jungen Kollegen höheren Löhne und längeren Ausfallzeiten kann sich das für die Unternehmen rechnen.
Es lohnt sich auch, weil diese Menschen viele Jahrzehnte Berufserfahrung haben. Die kennen den Laden, die wissen was zu tun ist, kennen die Führungskräfte. – Jürgen Deller
In der Diskussion sind auch die sogenannten Silver Worker. Das sind aktive Ruheständler im Alter zwischen 60 und 85 Jahren, die sich noch weiter in die Arbeitswelt einbringen möchten. Nicht jedem geht es dabei vorrangig um das schnöde Geld. Der Silver Worker arbeitet mitunter auch mit dem Wunsch, aktiv zu bleiben, und für das Gefühl, gebraucht zu werden, für die Anerkennung und die Wertschätzung im Arbeitsleben.
Wie mittelständische Unternehmen sich auf eine alternde Belegschaft einstellen und was das für die Arbeitswelt auch außerhalb des Mittelstands bedeutet, darüber hat detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg mit Jürgen Deller gesprochen. Er ist Professor für Wirtschaftspsychologie an der Leuphana-Universität in Lüneburg.