Mittelstand präsentiert von Deutschland – made by Mittelstand. Eine Initiative der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.
Tick, tack, tick, tack… Damit eine mechanische Uhr so rastlos Sekunde für Sekunde ticken kann, müssen in ihrem Inneren unzählige Teile reibungslos zusammenspielen.
Zu Besuch bei Nomos Glashütte
Die winzigen Bauteile der Nomos-Uhren werden im ehemaligen Bahnhof der Uhrenstadt Glashütte gefertigt. Dort fräsen moderne Maschinen unter Laborbedingungen die winzigen Teile, die später im Innenleben der Uhr arbeiten.
Es ist ein eigener Mikrokosmos, in dem sich die Uhrmacher bewegen. In den Bauteilen steckt keine Millimeter-Arbeit und auch keine haargenaue Arbeit: hier kommt es auf jeden Mikrometer an. Jedes Haar ist hundert Mal dicker.
Im Chronometrie-Gebäude, hoch über der Uhrenstadt Glashütte, beginnt dann das eigentliche Uhrmacher-Handwerk. Für die Aussicht auf die große Landschaft hat in der Chronometrie niemand Augen – die scharfen Blicke sind nur den winzigen Teilen auf den Uhrmacher-Tischen gewidmet. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl entsteht innerhalb von drei Wochen aus dem Technik-Puzzle eine präzise tickende Uhr.
Hinter dem Ziffernblatt: ein eigener Herzschlag
Den schlichten Nomos-Uhren ist dabei nicht anzusehen, wie aufwendig die Technik hinter den Ziffernblättern tatsächlich ist. Denn in den Uhren von Nomos Glashütte steckt auch eine kleine Revolution.
Im März 2014 hat Nomos Glashütte ein Monopol der Uhrenbranche gebrochen. Mit dem Swing-System hat die Manufaktur eine eigene Hemmung für ihre Uhren entwickelt, bei den Uhrmachern Reglage oder Assortiment genannt. Dieses Bauteil ist sozusagen das Herzstück einer jeden mechanischen Uhr: Es sorgt dafür, dass das Uhrwerk die Zeit in die richtigen Abschnitte portioniert – also genau und richtig tickt.
Das winzige Uhrenherz ist eine Wissenschaft für sich – und das Know-How dafür ein gut gehütetes Geheimnis. Deswegen fertigen die meisten Hersteller dieses Uhrenherz nicht selbst, sondern transplantieren ein Uhrenherz aus dem Swatch-Konzern. Doch der verkauft seine Uhrenherzen noch nur noch ungern an andere Hersteller.
11 Millionen Euro und sieben Jahre hat Nomos Glashütte in die technische Innovation gesteckt. Die eigene Forschung und Entwicklung hat sich für das mittelständische Unternehmen ausgezahlt. Das eigene Uhrenherz sichert der Manufaktur auch in Zukunft die Unabhängigkeit.
Auf dem Erfolg hat sich Nomos Glashütte nicht ausgeruht. Im Oktober 2015 hat die Manufaktur gleich die nächste Innovation präsentiert: ein mit 3,2 Millimeter extrem flaches, aber zeitgleich sehr genaues Automatik-Uhrwerk. Die Welt der Nomos-Uhrmacher ist damit noch ein Stück kleiner und genauer geworden.
Die Uhren-Manufaktur von Nomos Glashütte hat detektor.fm-Reporter Sandro Schroeder besucht – und sich auch erklären lassen, wie eine mechanische Uhr tickt und was die Nomos-Uhren so besonders macht.