Für den Kosmonauten Pawel Winogradow ist es eigentlich ein Routineeinsatz. Bei seinem Weltraumspaziergang soll er einen kleinen Behälter mit Metallproben außen an der Internationalen Raumstation abbauen und wieder mit auf die ISS bringen.
Doch dabei gleitet Winogradow der Behälter aus den Handschuhen und schwebt davon.
Diese Metallbox ist jetzt eines von mehr als 29.000 Objekten, die als Weltraumschrott mit durchschnittlich knapp 25.000 Kilometern pro Stunde durch erdnahe Umlaufbahnen rasen. Die Zahl dieser Objekte steigt.
„Handgranaten im All“
Weltraumschrott ist zwar meist nur wenige Zentimeter klein, aber trotzdem gefährlich. Das zeigen mehrere Vorfälle:
2007 soll so ein Schrottteil fast ein chilenisches Flugzeug erwischt haben, 2011 musste die Besatzung der ISS in die Sojuskapseln fliehen, weil ein Zusammenprall mit einem russischen Trümmerteil drohte.
Über die Gefahr der „Handgranaten im All“ und wie man sie bekämpfen möchte, sprechen Experten seit heute auf einer Internationalen Konferenz in Darmstadt. Wir haben mit Tim Flohrer geredet, der im Büro für Weltraumtrümmer der Europäischen Weltraumbehörde ESA arbeitet und an der Konferenz teilnimmt.
Weltraumschrott ist eine wachsende Gefahr für den sicheren Betrieb von Weltrauminfrastruktur. – Tim Flohrer (ESA)