Langsamere Mode
Weg von schnelllebiger Mode, hin zu nachhaltigen Kleidern. Das „slow“ kommt auch in der Modewelt an. Designer und Verbände entwerfen Kollektionen aus nachhaltigen Stoffen. Dabei verwandeln Designer zum Beispiel Abfall in raffinierte Abendgarderobe.
So fischt beispielsweise das italienische Unternehmen „Aquafil“ nach alten Fischernetzen. Aus ihnen lassen sich Garne herstellen, die dann zur Weiterverarbeitung auch nach Deutschland geliefert werden. Wichtig ist dabei der Stoff Nylon-6. Mit den grünen Materialien lassen sich später Strumpfhosen und ganze Kleider herstellen. Einen optischen Unterschied erkennt das ungeübte Auge dabei kaum.
https://youtu.be/bAr3a9Q9wT0
Kritik an Textilkonzernen
Doch nicht nur die Produktion, auch die Bedingungen der Arbeiter stehen in der Kritik der Aktivisten der Slow-Fashion-Bewegung. Billig produzierte Kleidung in europäischen Geschäften sind oftmals das Ergebnis von unterbezahlten und überlasteten Arbeitern in Asien und Afrika.
Zwar beteuern große Unternehmen, bewusster mit Arbeitsschutz und Nachhaltigkeit umzugehen, doch die Umsetzung ist fraglich. Laut Josefine Schummeck vom Online-Magazin ze.tt ist Green Washing ein großes Problem. Textilkonzerne geben an, ökologisch und nachhaltig zu produzieren, kommen dem in Wirklichkeit aber nicht nach. Den Kunden wird es dennoch so verkauft.
Gemeinsam zur Nachhaltigkeit
Ob ein Shirt für fünf Euro oder doch ein Fairtradeprodukt für den fünffachen Preis: Am Ende liegt die Kaufentscheidung immer beim Kunden selbst. Doch etwas bewegen, könne man nur im Kollektiv, so die britische Autorin Tancy E. Hoskins. In ihrem Buch „Stitched Up“ prangert sie die derzeitige Situation der Modewelt an. Mode sei am Ende eben doch ein Produkt, was verkauft werden müsse.
Sie erklärt ihre Vision einer antikapitalistischen Modewelt, in der die Nachhaltigkeit eine größere Rolle spielt. Um ihr Ziel zu erreichen, sollten die Menschen Hilfsprojekte für die Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter unterstützen.