Seit 1994 wird die Eisenbahn immer wieder reformiert und neu strukturiert. Doch ein wichtiger Teil fehlt im Restaurierungsprogramm des Schienenverkehrs und wird seit Jahren hart umkämpft: Unternehmensvielfalt auf den Schienen. Das soll durch das Eisenbahnregulierungsgesetz gewährleistet werden.
Deutsche Bahn macht bald nicht mehr alleine mobil
Es ist das große Ziel zweier CSU-Männer. Während der ehemalige Verkehrsminister Peter Ramsauer mit seinem Gesetz zur Eisenbahnregulierung gescheitert ist, will jetzt Alexander Dobrindt einen neuen Versuch starten. Der erste Schritt ist bereits getan, denn in dieser Woche hat das Bundeskabinett einen neuen Gesetzesentwurf zur Verstärkung des Wettbewerbs auf der Schiene beschlossen. Der Name ist ein typisch deutsches Wortungetüm: Eisenbahnregulierungsgesetz.
Durch das Gesetz soll es anderen Bahnanbietern einfacher gemacht werden, die deutschen Schienen zu nutzen. Bisher kann die Deutsche Bahn selbst über die Trassenpreise, also die Nutzungsgebühr für das Schienennetz, bestimmen. Das soll künftig die Bundesnetzagentur übernehmen und dadurch den Bahnkonzern stärker kontrollieren.
Eisenbahnregulierungsgesetz: Bald billiger Bahnfahren?
Die Deutsche Bahn hat es momentan nicht leicht. Fernbusunternehmen sind zu einem ernstzunehmenden „Rivalen auf Rädern“ geworden. Jetzt schaltet sich auch noch die Regierung ein, um mehr Konkurrenz auf die Schiene zu bekommen.
Die Idee des CSU-Verkehrsministers: Durch zusätzliche Konkurrenz soll das Angebot für Bahnkunden vielfältiger und breiter aufgestellt werden. Das Bundeskabinett hofft auf mehr „Qualität und Innovation“ durch mehr Wettbewerb.
Ob das für die Deutsche Bahn noch mehr wirtschaftlichen Druck bedeutet, hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung besprochen.
Redaktion: Johanna Siegemund