Vom armen Bauernstaat, über Mao Zedongs Kulturrevolution, hin zu einer wirtschaftlichen Weltmacht – oder wie Präsident Xi Jinping kürzlich auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei sagte: „In der Mao-Zedong-Ära ist China aufgestanden, in der Deng-Xiaoping-Ära ist China reich geworden, und jetzt ist eine neue Ära angebrochen, in der China stark und mächtig wird.“ Und das ist durchaus als Zeichen an den Rest der Welt zu verstehen.
Die chinesische Regierung fördert seit Anfang des neuen Jahrhunderts chinesische Investoren beim Gang ins Ausland, um dort zu investieren und eben auch um von ausländischen High-Technologiefirmen zu lernen oder Management-Know-How zu erwerben. – Wan-Hsin Liu vom Institut für Weltwirtschaft, Kiel
Das haben nicht nur die Tausenden Soldaten und Panzer auf der Militärparade zur Siebzigjahrfeier demonstriert, das zeigen auch Chinas Bestrebungen in der Außen- und Handelspolitik. Stichwort: Neue Seidenstraße.
Neue Seidenstraße bis Europa
Seit 2013 arbeitet die Regierung in Peking öffentlich an dem riesigen Handelsnetzwerk, das sich von Peking, über Asien und Afrika bis nach Europa erstreckt.
Ausverkauf findet überhaupt nicht statt. Also man muss auch die Größenordnung im Auge behalten. Amerikanische Unternehmen haben zehnmal so viel investiert wie chinesische Unternehmen. – Harald Schumann, Investigate Europe
Dabei investiert der chinesische Staat die wahnwitzige Summe von einer Billion Dollar – in Häfen, in Straßen, in Brücken, in Eisenbahntrassen. Und das selbstverständlich auch in Europa. Eine Recherche des Journalisten-Netzwerks Investigate Europe zeigt, wo und wie China dabei vorgeht.
Wie abhängig ist Europa?
Aber welche Risiken sind damit verbunden? Hat sich Europa längst abhängig gemacht von den Milliarden aus Peking? Und wie kann, wie muss Europa der kommunistischen Parteiendiktatur in Peking entgegen treten, um sich vor Einflussnahme zu schützen?
Unter anderem darüber hat sich detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Harald Schumann von Investigate Europe und Tagesspiegel sowie Wan-Hsin Liu vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel unterhalten.