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Blutspenden sind lebensnotwendig für viele Patienten. Foto: 130406-Z-BC699-109 | CC BY-ND 2.0 | Minnesota National Guard / flickr.com

Plasma- und Blutspenden sollten unterschieden werden

Das Geschäft mit dem Blut

Für menschliches Blut gibt es keinen künstlich herstellbaren Ersatz. Deshalb sind immer noch viele Patienten auf die Spende von gesunden Mitbürgern angewiesen. Blut zu spenden, ist also wichtig und richtig. Allerdings steht auch dahinter ein wirtschaftliches Interesse. Aber wo ist der Umgang mit Blut reglementiert, und wer kann wann wieviel an meinem Blut verdienen?

Blutspenden eine gute Tat

Blutspenden kann man in Deutschland bei verschiedenen Institutionen abgeben. Das Deutsche Rote Kreuz ist hier mit einem Anteil von 70 Prozent an deutschen Vollblutspenden der größte Händler. Den Rest machen staatlich kommunale Dienste wie die Transfusionszentren der Kliniken sowie private Unternehmen aus.

Für das gespendete Blut bekommt der Spender überall eine andere Entschädigung. Mal ist es ein belegtes Brötchen, mal ist es Bargeld. Reglementiert ist, dass es keine offizielle Bezahlung für die Spende geben darf. In Deutschland darf außerdem nicht mit Geld für das Spenden geworben werden. Eine sogenannte „Aufwandsentschädigung“ ist aber zulässig.

Plasma oder Vollblut?

Beim Spenden ist zu unterscheiden, ob es sich um eine Plasma- oder Vollblutspende handelt. Bei letzterem geht das Blut meist direkt an einen Patienten. Die Blutspendedienste verdienen zwar auch hier, allerdings im kleinen Rahmen. So werden in Deutschland circa eine Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt.

Die Institutionen werden zunächst mal nicht reich mit ihrem Blut. – Prof. Dr. med. Volker Kiefel, Institut für Transfusionsmedizin der Universität Rostock

Anders sieht es mit dem Plasma aus. Zum großen Teil gelangt es in die sogenannte fraktionierte Industrie das heißt, es wird weiterverarbeitet. Vor allem zur Herstellung von Medikamenten wird es gebraucht. Aus diesem Grund sind Plasmaspenden ebenfalls wichtig.

Allerdings steht dahinter ein sehr viel größerer Industriezweig. Das macht dieses Thema zu einer heiklen Angelegenheit. Ein Beispiel: Während der deutsche Patient von einem Schweizer Unternehmen vertriebene Medikamente erhält, kann das darin verwendete Plasma von der ganzen Welt stammen. Für den Endverbraucher entsteht eine unübersichtliche Kette an beteiligten Unternehmen.

Fragliche Geschäfte

Besonders die USA betreibt ein immer größeres Exportgeschäft mit dem Blutplasma. Dort sind die Gesetze lockerer und Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen bestreiten durch Plasmaspenden ihren Lebensunterhalt. In diesem Fall werden Menschen von der Pharmaindustrie nur noch als Ware betrachtet.

Es hat in der Tat in den letzten Jahren eine Steigerung der erlaubten Plasmagewinnungsmengen pro Jahr gegeben, die nicht unproblematisch ist. Inbesondere weil es eigentlich kein guter Anreiz ist, für Geld zu spenden. Sprich die Spende von Plasma zum Teil des Einkommens zu machen. – Prof. Dr. med. Volker Kiefel

Über die geschäftliche Seite der Blutspende und warum es dennoch wichtig ist zu spenden, darüber hat sich detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit Prof. Dr. Volker Kiefel unterhalten.

Prof. Dr. med. Volker Kiefel - Institutsleiter für Transfusionsmedizin an der Universität Rostock.

Institutsleiter für Transfusionsmedizin an der Universität Rostock.
Ich würde jedem empfehlen, der gesundheitlich dazu in der Lage ist, zu spenden. Ich spende selbst zweimal im Jahr Blut.Prof. Dr. med. Volker Kiefel
Blutspenden – Wer verdient daran 08:57

Redaktion: Bernadette Huber

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