Play

Volkswagen und Porsche nah beisammen. Ferdinand Piech, Aufsichtsratvorsitzender der Volkswagen AG, und Wolfgang Porsche, Aufsichtsratzvorsitzender der Porsche Holding und der Porsche AG, bei einer Auto-Show in Paris 2012. Foto: Eric Piermont/AFP

Porsche vor Gericht – Hedgefonds fordern mehrere Milliarden Schadensersatz

Seit heute muss sich die Porsche Holding vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. 24 Hedgefonds verlangen insgesamt 1,38 Milliarden Euro Schadensersatz. Hat die Klage Erfolg, könnte sie für Porsche zum Milliarden-Grab werden.

2009 wollte Porsche zum ganz großen Wurf ausholen – und den großen Automobil-Bruder Volkswagen übernehmen. Das Unterfangen scheiterte und zog einen langen juristischen Rattenschwanz nach sich.

Ein kaum übersehbarer Rechtsstreit

Vor dem Stuttgarter Landgericht klagen nun 24 Hedgefonds gemeinsam gegen Porsche. Vor drei Jahren versuchten sie das an New Yorker Gerichten schon einmal – scheiterten jedoch. Der oberste Gerichtshof des Staates New York befand sich für nicht zuständig. In Stuttgart wird nun ein zweiter Anlauf gewagt. Dabei sind Hedgefonds wie „Royal Capital“ oder „Tiger Global“, die – ihrem Namen entsprechend – über „königlich“ viel Kapital verfügen.

Auch am Braunschweiger Landgericht sind bereits vier Klagen anhängig, die Verfahren allerdings noch nicht eröffnet. An der Kartellkammer am Landgericht Hannover klagen sieben Investmentfonds auf über zwei Milliarden Euro. Der Rechtsstreit ist mittlerweile so unübersichtlich geworden, dass Anwälte sogar Skizzen zur Hilfe nehmen, um den Durchblick nicht zu verlieren.

Einmal Hüh und einmal Hop

Die Hedgefonds und Privatanleger werfen der Führung der Porsche Holding vorsätzliche Schädigung vor. Denn im März 2008 versichterte das Unternehmen noch, keinen Kauf des Riesenkonzerns VW anzustreben. Man begnüge sich mit den Mehrheitsanteilen, wolle aber nicht 75 Prozent der VW-Aktien erwerben, hieß es in der Mitteilung des Aufsichtsrats. Die Anleger witterten nun die Chance auf großes Geld und spekulierten auf fallende Kurse der Volkswagen-Aktien. Im Oktober 2008 nahm Porsche jedoch Abstand von vorherigen Aussagen: man wollte nun doch VW übernehmen und den eigenen Anteil auf 75 Prozent an Volkswagen steigern. Daraufhin geriet der Finanzmarkt in Aufruhr und die Aktienpreise stiegen in schwindelerregende Höhen. Und die Anleger mussten die Aktien zu jedem Preis zurück kaufen.

Worum es in den Verfahren nun geht und wer hier mit wem im Streit liegt: Annette Kammerer hat die Fakten zusammen getragen.

Porsche vor Gericht 03:53

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen