Die Deutsche Bank ist als das größte Kreditinstitut Deutschlands – ein Branchenprimus, vom deutschen und internationalen Finanzmarkt nicht wegzudenken. Im Fokus der Deutschen Bank stand immer das Investmentbanking-Geschäft – das Geschäft mit Privatkunden wurde eher stiefmütterlich behandelt. Das hätte sich nun fast gerächt.
Vorstandschef Josef Ackermann veröffentlichte die aktuellen Quartalszahlen der Deutschen Bank: Die Erträge im Investmentbanking sind stark eingebrochen und werden nur durch das Privatkundengeschäft der Postbank gestützt. Glück für Ackermann und Co: genau aus diesem Grund wurde die Postbank im letzten Jahr übernommen. Das Privatkundengeschäft leistete damit, laut Financial Times Deutschland, den „größten Beitrag zum Konzerngewinn“.
Warum das schwache Ergebnis der Deutschen Bank die Erwartungen dennoch übertroffen hat, was diese Entwicklung möglicherweise für das zukünftige Privatkundengeschäft bedeuten könnte und ob der kleine Sparer nun im Vergleich zum großen Finanzjongleur wieder wichtiger werden könnte, darüber haben wir mit dem Finanzjournalisten Andreas Kunze gesprochen, der die Branche in seinem finblog beobachtet.
Bei den ehrgeizigen Bänkern ist Investmentbanking immer die Champions-League gewesen und der Privatkunde der Bolzplatz. Der Bänker möchte natürlich lieber Investmentbanking mit Telefonkonferenzen machen von London, Tokio bis nach New York und nicht mit dem Privatkunden über das Girokonto und das Sparbuch reden.(Andreas Kunze)