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Der Güterverkehr fährt Millionenverluste ein, im Personenverkehr wächst die Konkurrenz. Kann die Qualitätsoffensive „Zukunft Bahn“ die Fahrgäste wieder in die Züge holen? Foto: uisburg Hauptbahnhof CC BY-SA 2.0 | photobeppus / flickr.com

Was taugt die Qualitätsoffensive „Zukunft Bahn“?

„Nicht erkennbar, wo die Bahn ihre Gewinne hernehmen will“

2012 hat die Deutsche Bahn noch den höchsten Umsatz ihrer Geschichte vermelden können. Für 2015 hat das Unternehmen jetzt einen Milliardenverlust gemeldet. Mit einem Stellenabbau im Güterverkehr und einer Qualitätsoffensive im Personenverkehr versucht die Deutsche Bahn nun, wieder in die richtige Spur zu kommen.

Ist der Lokführer-Streik schuld?

In der Bilanz der Deutschen Bahn stehen für 2015 satte 1,3 Milliarden Euro Verlust. Allein der Güterverkehr hat ein Minus von über 183 Millionen Euro eingefahren. Das liegt zum Teil auch an äußeren Einflüssen. Durch günstige Dieselpreise ist der LKW-Transport auf der Straße wieder billiger geworden, zudem hat der Bundestag 2014 die Mautgebühren gesenkt. Bahn-Chef Rüdiger Grube gibt zwar auch dem langen Lokführerstreik im Jahr 2015 eine Mitschuld, doch die Bahn hat auch ein strukturelles Problem.

Dazu kommen hausgemachte Probleme: also das Management des Güterverkehrs ist seit Jahren eigentlich in der Kritik, dass es die Strukturen nicht hinbekommt und jetzt ist er in die roten Zahlen gerutscht. – Christian Böttger, Bahn-Experte

„Zukunft Bahn“ soll mehr Gäste anziehen

Schon im Dezember hat der DB-Konzern mit einer neuen Qualitätsinitiative reagiert, die den Personenverkehr attraktiver machen soll. Doch das Projekt „Zukunft Bahn“ wurde bereits bei der Präsentation als zu oberflächlich kritisiert. Denn die angedachten Verbesserungen wie saubere Toiletten und funktionierende Aufzüge seien eben keine neuen Ideen, sondern Selbstverständlichkeiten.

Die Probleme bei der Deutschen Bahn sind größer. Nicht nur der Güterverkehr schwächelt, auch der Regionalverkehr geht immer mehr an private Eisenbahnunternehmen. Die Deutsche Bahn wird es auf lange Sicht daher immer schwerer haben, die nötigen Umsätze und Gewinne im eigentlichen Schienengeschäft zu erwirtschaften.

Man lässt die Bahn einfach weitermachen. Ich sehe nicht, dass im Aufsichtsrat irgendwas passiert, dass es irgendeine politische Erklärung der Bundesregierung gibt: Wo wollen wir mit der Bahn hin? Sondern in Sonntagsreden erzählt man nach wie vor, man wolle Verkehr auf die Schiene verlagern. Aber tatsächlich werden keinerlei entsprechende Maßnahmen unternommen. – Christian Böttger

Wie die Deutsche Bahn aus den roten Zahlen kommen kann und ob die Qualitätsoffensive „Zukunft Bahn“ dabei hilft, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Christian Böttger gesprochen. Er ist Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin und langjähriger Kenner des Bahnkonzerns.

Christian Böttger - ist Professor für Wirtschaftsingenieurwesen und Bahnkenner.

ist Professor für Wirtschaftsingenieurwesen und Bahnkenner.
Die öffentliche Wahrnehmung des Personenverkehrs ist verzerrt. Die Bahn macht mittlerweile 40 Prozent ihres Umsatzes mit Geschäften, die nichts mehr mit Eisenbahn und überwiegend auch nichts mit Deutschland zu tun haben.Christian Böttger
Kommt nach den Verlusten der Kurswechsel bei der Deutschen Bahn 07:43

Redaktion: Christopher van der Meyden

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