Quinoa ist ein sogenanntes Pseudogetreide. Als ehemalige Kulturpflanze der Inkas ist es über 6.000 Jahre lang in den Andengebieten angebaut worden. Da es sehr nährstoffreich ist, hat es nun als Trend-Lebensmittel seinen Weg in die USA, nach Europa und China gefunden. Inzwischen hat die große Nachfrage nach Quinoa ernsthafte Konsequenzen.
Quinoa – die Superpflanze
Das Trend-Getreide ist auch unter den Namen Anden-Hirse, Inka-Korn oder Peru-Reis bekannt. All diese Namen weisen auf den Ursprungsort des Lebensmittels hin. Hinter dem Namen Quinoa verbirgt sich aber noch mehr: Es enthält jede Menge Eiweiß und ungesättigte Fettsäuren. Zusätzlich stecken Vitamine der Gruppen B und E sowie Kalzium, Magnesium, Eisen und Zink in der unscheinbaren Pflanze. Selbst der Fettgehalt ist bei ihr höher als der von Weizen.
Quinoa hat allerdings noch eine weitere Eigenschaft, die es sehr wertvoll macht: Es wächst auch unter extrem widrigen Bedingungen. Quinoa braucht nur wenig Wasser, kommt mit schlechten Böden zurecht und gedeiht in den großen Höhen der Anden. Damit ist es sogar widerstandsfähiger als Mais.
Bewusstes Essen
Quinoa gehört in unserem Kulturkreis nicht zu den Grundnahrungsmitteln. Wir verwenden es viel mehr als sogenanntes Superfood. Durch all seine positiven Eigenschaften gilt es in Reformhäusern als besonders gesund. Es wird als Hauptbestandteil neuer Rezepte, in Fitnessmüslis oder auch in Smoothies verkauft.
Das Korn ist Teil einer breiten Produktpalette, die unter dem Label „Bewusstes Essen“ vermarktet wird. Ähnliches findet auch mit Amaranth, Hirse und Buchweizen statt. Als Inka-Korn haftet Quinoa ohnehin eine gewisse Exotik an. Sogar große Fastfood-Ketten sind dazu übergegangen, Quinoa in ihre Produkte zu mischen.
Um die große Nachfrage zu bedienen, hat sich eine industrielle Struktur um die Pflanze entwickelt. Dies hat Folgen für die Marktpreise und die Anbauländer.
Welche Konsequenzen die gestiegene Nachfrage für diejenigen hat, für die Quinoa zu den Grundnahrungsmitteln zählt, erklärt der Journalist und Autor Dr. Wilfried Bommert im Gespräch mit unserem detektor.fm-Moderatoren Eric Mickan.
Redaktion: Alexander Goll