Sie gelten als Wegweiser auf dem Finanzmarkt: sogenannte Ratingagenturen. Das sind Agenturen, die Bewertungen über die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Staaten abgeben. Diese Bewertungen, sogenannte Ratingcodes, sind schließlich entscheidend dafür, ob in ein Land investiert wird oder nicht.
Seit der Griechenlandkrise müssen sich die Agenturen den Vorwurf gefallen lassen, Schuldnerländer vorsätzlich falsch eingestuft zu haben. Gegen diese Praxis will die EU nun vorgehen. Bereits 2012 sollen Ratingagenturen für Falschbewertungen haftbar gemacht werden. Doch die Agenturen rufen zum Boykott auf. Im Falle der Reglementierung wollen sie bestimmte Ländern einfach gar nicht mehr bewerten.
Was das für Konsequenzen hätte, darüber haben wir mit Hans-Peter Burghof gesprochen. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim und erklärt, warum es eigentlich keine richtigen oder falschen Ratings gibt und einige Staaten, die jetzt klagen, zuvor von den positiven Bewertungen profitiert haben.