Joey Kelly
Als Joey Kelly seinen Sohn fragt, ob er mit ihm in einem 50 Jahre alten T1 VW-Bus nach Peking fahren wolle, verschweigt er ihm eine Kleinigkeit: Sie reisen ohne Geld. Essen, Trinken, Benzin – das alles müssen sie sich schenken lassen oder tauschen.
Dennoch war der „Urlaub“ alles andere als billig: Joey Kelly ließ zwei (vermutlich modernere) Bulli-Konvois hinter sich herfahren, um die Reise zu dokumentieren. Kostenpunkt: 150.000 Euro. Ein Verlustgeschäft? Joey Kelly rechnet los: Am Ende hat er ein Buch veröffentlicht, das gerade in der zweiten Auflage erschienen ist. Bis jetzt verkauft: 10 000 Exemplare, 2,50 Euro bekommt er pro Buch, 25.000 Euro sind also sicher. Aber da geht noch was: stern-TV-Reportage im Sommer, 105 Minuten und die Bildrechte sind weiterhin bei ihm. Seine Tipps: Bildrechte nie abgeben. Geld nicht anfassen. Er könnte Stunden so weitermachen.
Business
Joey Kelly liebt das Business. Er hat auch viel Business. Er ist Geschäftsführer der Kelly Family (bis zu 200 Auftritte im Jahr), er ist Speaker (wenn es sein muss: An einem Tag auf drei Veranstaltungen in unterschiedlichen Städten), Sport (Ausdauer!), er ist selbst Gastgeber auf seinem Eventhof nahe Köln, auf dem wir ihn besuchen.
Sowieso, seine Familie – sicher eine der spezielleren: unter der straffen Führung des alleinerziehenden Vaters von zwölf Geschwistern tingelten sie zwanzig Jahre über die Dörfer. Joey Kellys Aufgaben: Getränke, Bühne, Fuhrpark, Toiletten, Merchandise – Gitarre hingegen: nicht so seine Stärke.
Vielleicht kommt daher die Sicherheit bei Joey Kelly, dass sich alles irgendwann auszahlt. Im Longrun halt.
Joey Kelly im Gespräch mit der detektor.fm-Moderatorin Nina Sonnenberg in einer neuen Folge von „Reden ist Geld“.