Louisa Dellert
Als Louisa Dellert sich 2013 bei Instagram anmeldete, wollte sie sich noch für Sport und Fitness motivieren. Bald postete sie selbst Bilder von sich beim Trainieren und ihr folgten Menschen, die sie gar nicht kannten. Schnell hatte sie 30 000 Follower zusammen und erste Unternehmen schickten ihr Produkte zum Testen oder kauften Werbung bei ihr. Das war der Zeitpunkt, an dem Louisa Dellert ihren Job bei ihrem Vater kündigte und beschloss, einem damals noch völlig neuen Beruf nachzugehen: dem Influencen.
Und in diesem Job verdient man verdammt gut, jedenfalls, wenn man Werbung für Protein-Shakes machen möchte. Sie nahm quasi alle Kooperationen an, nahm jede geschenkte Reise mit und kam auf mal 9.000, mal 14.000 und auch mal 20.000 Euro im Monat. Sie trainierte immer mehr, wog mit nur noch 46 Kilo deutlich zu wenig für ihre Größe und kippte beim Sport um – es wurde ein Loch in der Herzklappe diagnostiziert.
Und so wechselte sie das Feld der Fitness-Influencerin und begann, sich mit Nachhaltigkeit und Politik zu beschäftigen. Ihre Follower blieben ihr treu und wurden sogar mehr – im Gegensatz zu den Werbeanfragen der Unternehmen: Die gingen mit dem Themenwechsel deutlich zurück. Denn Politikinteresse und Nachhaltigkeit verkaufen sich schlechter als Proteinshakes.
Die neue Lou!
Sie investierte ihre Ersparnisse und eröffnete einen Online-Shop, in dem man nachhaltigere Produkte kaufen kann. Außerdem startete sie einen Aufruf an ihre Follower, ihr Geld über PayPal zu schicken, damit sie sich eine BahnCard 100 kaufen kann, um zu politischen Terminen fahren zu können. Bei ihren Instagram-Followern kam das, wie sie sagt, gar nicht so schlecht an – das Geld sammelte sie locker.
Wie es mit ihren Werbeaufträgen heute läuft, was in ihrem Media-Kit an ihre potenziellen Kunden steht und wie man eigentlich den Preis für ein Posting festlegt – das erzählt Louisa Dellert im Gespräch mit der detektor.fm-Moderatorin Nina Sonnenberg in einer neuen Folge von „Reden ist Geld“.