Sahra Wagenknecht
Als Sahra Wagenknecht in ihrer Schulzeit in der DDR wenig isst, wird ihr das als Hungerstreik gegen die vormilitärische Schulausbildung ausgelegt. Sie darf trotz ihres Wunsches nicht studieren, stattdessen wird ihr eine Sekretärinnenstelle zugewiesen. Als sie die nach drei Monaten kündigt, bekommt sie keinerlei staatliche Unterstützung mehr – sie muss ihr Geld anders verdienen. Sie gibt Nachhilfe, das reicht gerade so zum Leben.
Heute sieht ihr Leben anders aus: Sie bekommt allein für ihr Bundestagsmandat rund 10.000 Euro im Monat, isst auch mal Hummer und selbst wenn sie ihre politische Karriere beenden würde, könnte sie mit Lesungen und Büchern viel Geld verdienen. Kann man in einer solch privilegierten Situation überhaupt linke Politik machen?
Man muss doch nicht jeden Abend nur Tütensuppe essen, um glaubhaft zu bleiben. Das schlimme finde ich eher, dass manche Menschen Politik als Sprungbrett verstehen und sich später den Hintern vergolden lassen. – Sahra Wagenknecht, Linkspartei
Ausgebrannt
Anfang diesen Jahres gibt Sahra Wagenknecht dann bekannt, nicht wieder für den Fraktionsvorsitz der Linkspartei im Bundestag zu kandidieren. Außerdem gibt sie ihre Ämter bei der linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“ ab.
Das war kein finanzieller Verlust, ich habe unglaublich viel gewonnen. Ich konnte das erste Mal wieder Urlaub machen, ohne sklavisch meine E-Mails zu checken, wieder neue Ideen entwickeln. – Sahra Wagenknecht
Wie Sahra Wagenknecht ihr Geld anlegt und warum es für französische Linke kein Problem ist, in einem guten Restaurant zu essen, darüber spricht sie mit detektor.fm-Moderatorin Nina Sonnenberg.
Reden ist Geld – Der Podcast mit Nina Sonnenberg
Über Geld spricht man nicht? Pah! In unserem Podcast „Reden ist Geld“ trifft sich Nina Sonnenberg mit bekannten Personen, um mit ihnen über das Thema zu sprechen, über das selten jemand öffentlich reden will. Hier hört ihr ganz persönliche Geschichten. Können wir nicht alle von mehr Offenheit beim Thema Geld profitieren?