Telefonieren und Surfen im Ausland kostet Geld. Das wird sich auch bis Ende 2016 vermutlich nicht ändern. Dabei senkt die Europäische Union seit Jahren schrittweise die Kosten für Anrufe, SMS und Surfen im EU-Ausland. Zur Zeit kostet ein Anruf innerhalb der EU-Grenzen maximal 23 Cent, eingehende Gespräche sechs Cent pro Minute. Pro SMS muss der Absender sieben Cent zahlen und im Internet darf ein Megabyte höchstens 24 Cent kosten.
Roaming-Gebühr ist umkämpft
Bereits mehrfach hat es den Vorstoß innerhalb der EU gegeben, die Gebühren für Telefonieren, SMS und Surfen innerhalb der Grenzen der Europäischen Union ganz abzuschaffen. 2013 hat die EU-Kommission ein Gesetzespaket zur Beseitigung der Roaming-Gebühren vorgelegt, 2014 hat das EU-Parlament ebenfalls zugestimmt. Und dennoch verschiebt sich nun erneut die endgültige Abschaffung der Zusatzkosten für EU-Bürger.
Die lautesten Verfechter der Roaming-Gebühren sind die großen Telekommunikationskonzerne, wie die Telekom in Deutschland oder die Telefónica in Spanien. Sie argumentieren, dass sie die Roaming-Gebühren für den Netzausbau benötigten, um so wettbewerbsfähig zu bleiben.
Kompromissvorschlag
Nun haben die Letten, die derzeit die Ratspräsidentschaft halten, einen Kompromissvorschlag ausgearbeitet. Ab Januar 2016 soll ein jährliches Freikontingent gelten. Demnach können EU-Bürger pro Jahr bis zu 50 Frei-SMS, 50 Freiminuten und 100 Megabyte kostenlos nutzen. Danach fallen wieder Roaming-Gebühren an.
Ob das wirklich eine gute Lösung für EU-Bürger ist und was der Kompromissvorschlag noch beinhaltet, darüber hat detektor.fm Moderatorin Teresa Nehm mit Ilja Braun, Referent für Digitales und Medien beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, gesprochen.