Der Verschleiß von Smartphones ist ärgerlich. Oft werden die Geräte nach wenigen Jahren langsamer. In Italien hat die Wettbewerbsbehörde Apple und Samsung deswegen zu Strafen von fünf Millionen Euro verurteilt. Software-Updates sollen ältere Smartphones gezielt verlangsamt haben. Apple muss außerdem weitere 5 Millionen Euro zahlen, weil der Konzern nicht ausreichend über den Akkuwechsel seiner Smartphones informiert haben soll.
Verschleiß bei Apple
Apple hat zugegeben, ältere Smartphones durch Updates zu verlangsamen. Angeblich sollte dadurch die Akkulaufzeit verlängert werden. Aber der künstliche Verschleiß von Smartphones könnte auch andere Gründe haben. Das vermutet Christian Kreiß, Professor für Finanzen an der Hochschule Aalen. Die Beschwerden über langsame iPhones würden immer dann vermehrt auftreten, wenn ein neues Modell auf den Markt gekommen ist. Auch die Google-Suche nach „iPhone-Slow“ tritt kurz nach dem Release eines neuen iPhones öfter auf.
Nicht nur das Smartphone betroffen
Dass Elektronik nach kurzer Zeit ihren Geist aufgibt, ist kein neues Phänomen. Schon 1926 sind Glühbirnen nach einer vorbestimmten Zeit kaputt gegangen. Der gezielte Verschleiß von Glühbirnen führte dazu, dass die Industrie doppelten Umsatz machen konnte.
Das Gleiche könnte man auch heute beim Smartphone vermuten. Schließlich kurbelt der schnelle Verschleiß den Wettbewerb an. Das ist aber natürlich zum einen für den Kunden ärgerlich, aber auch die Umwelt wird dadurch zusätzlich belastet.
detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik Setz hat sich über das Thema mit Christian Kreiß unterhalten. Er ist Hochschulprofessor an der Hochschule Aalen und hat das Buch „Geplanter Verschleiß“ geschrieben.