Seit Monaten schon rebellieren Spaniens Jugendliche und Studenten gegen ihre schlechten Zukunftsaussichten, bisher ohne großen Erfolg. In keinem anderen Land der EU gibt es so viele Arbeitslose, fünf Millionen Menschen haben keinen Job.
Am 15. Mai sind die „Empörten“ – wie sie sich selbst bezeichnen – zum ersten Mal auf die Straße gegangen und haben ihr Protestcamp im Herzen Madrids errichtet. Dann sind sie losgezogen und in einem Sternmarsch in sieben Kolonnen quer durchs Land marschiert. Sie demonstrierten gegen die Sozialpolitik der spanischen Regierung, gegen Kürzungen beim Arbeitslosengeld, bei den Gehältern, der Rente, im Gesundheits- und Bildungssystem. Mehr als ein Monat und 680 Kilometer liegen nun hinter ihnen. Am vergangenen Samstag haben die Protestler unter Jubelrufen ihr Ziel auf der Puerta del Sol erreicht.
Aber wie geht es jetzt weiter? Wie ist die Stimmung unter den Protestlern? Und was ändert sich für die Menschen auf der Iberischen Halbinsel nach dem EU-Gipfel zu Griechenland, auf dem die Schuldengefahr für andere EU-Länder eingedämmt werden soll? Darüber haben wir mit dem Journalisten Reiner Wandler gesprochen. Er lebt in Madrid und schildert die Situation hautnah: