Spotify als Rettung der Musikindustrie
Millionen von Songs nur einen Mausklick entfernt und das vollkommen legal: Mit diesem Versprechen ist 2008 der Musik-Streamingdienst Spotify angetreten. Und das Unternehmen scheint mit dieser Taktik überaus erfolgreich zu sein. Mehr als 150 Millionen Nutzer lassen sich inzwischen Songs ihrer Lieblingskünstler auf das Smartphone oder den PC streamen.
An diesem Dienstag ist der Streamingdienst-Anbieter an die New Yorker Börse gegangen. Dabei hat das Unternehmen durch eine sogenannte Direktplatzierung einen eher ungewöhnlichen Weg gewählt und auf einen vorab ausgemachten festen Ausgabewert verzichtet.
Es geht langfristig natürlich schon darum, dass Spotify als börsengehandeltes Unternehmen leichter Geld einwerben kann. – Alexander Demling, Handelsblatt
Millionen von Hörern, Milliardenverluste
Ernüchternd ist der Blick auf die Finanzen des Unternehmens. Denn trotz großer Popularität schreibt Spotify Jahr für Jahr rote Zahlen. Im Jahr 2017 hat das Unternehmen einen Nettoverlust von 1,4 Milliarden Dollar hinnehmen müssen.
Das große Problem für Spotify ist: Sie müssen von jedem verdienten Euro knapp 80 Cent bei den Musiklabels abliefern. Es ist nach wie vor so, dass Musiker Plattenverträge bei Universal Music und Sony Music unterzeichnen. Die wollen dafür […] natürlich Geld sehen. – Alexander Demling
Inwiefern der Gang an die Börse dem Unternehmen helfen kann, sich langfristig zu finanzieren, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Alexander Demling gesprochen. Er schreibt für das Agenda-Ressort des Handelsblatts.
Redaktion: Kaspar Weist