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Die Münchner und Münchnerinnen fahren viel Fahrrad. Die Leihräder der Firma Obike sorgen allerdings für Ärger. Foto: shutterstock.com | Nomad Soul
Bild: shutterstock.com | Nomad Soul

Stadtgespräch | Obike in München

Fahrradinvasion

München nennt sich selbstbewusst „Radlhauptstadt“. Doch seit Monaten werden Leihräder der Firma Obike zum Ärgernis. Sie versperren Fußwege und Plätze, sind oft zerstört und sollten entfernt werden. Passiert ist fast nichts.

Leihräder in Massen

Schon seit Monaten sind viele Münchenerinnen und Münchener verärgert. Denn überall stehen und liegen gelbe Fahrräder, versperren Plätze, Geh- und Fahrradwege. Im vergangenen Sommer hatte die Firma Obike aus Singapur über 6.000 Leihräder in München stationiert. Die Idee des sogennanten Bikesharing ist eigentlich aus Sicht vieler Verkehrsforscher eine gute, im Fall von Obike ging sie allerdings offenbar nicht auf. Da es für die Fahrräder keine Abstellstationen gab, wurden sie oft einfach irgendwo hingestellt. Zum Beispiel bei U-Bahnabgängen, auf Fahrradwegen oder vor Einfahrten. Die Leihräder sind außerdem oft in einem schlechten Zustand gewesen.

#sadobike

Das mag auch daran liegen, dass es gehäuft zu Vandalismus gekommen ist. Die Fahrräder sind demoliert, an Laternen aufgehängt oder in Flüsse geworfen worden. Münchener und Münchenerinnen posteten in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #sadobikes Fotos von den verwaisten Leihrädern.

Die Firma Obike hat daraufhin angekündigt, die Zahl der Fahrräder bis zum Frühjahr 2018 auf 1.000 Stück zu reduzieren. Sie sollten auf andere Städte wie Berlin, Frankfurt am Main oder Hannover umverteilt werden.

Tatsächlich gab es mal über längere Zeit eine Abmachung, dass die Räder wieder aufgestellt und an andere Plätze versetzt werden. Dies scheint momentan nicht mehr der Fall zu sein. – Fabian Norden von Green City e.V. München

Obike nicht mehr erreichbar

Passiert ist bisher jedoch wenig. Die Firma Obike ist nicht mehr erreichbar und hat in Singapur inzwischen offenbar Insolvenz angemeldet. Doch nach einer Recherche des BR sind noch knapp 3.000 Leihräder in München in der App von Obike als aktiv gemeldet. Das Problem bleibt also bestehen:

Die Landeshauptstadt München würde gerne Verantwortung übernehmen, aber noch ist es privates Eigentum einer privaten Firma, für die nicht ohne weiteres mit öffentlichen Geldern aufgekommen werden kann. – Fabian Norden

Über das Problem mit den gelben Leihrädern von Obike in München und die Pläne der Stadt hat detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit Fabian Norden gesprochen. Er engagiert sich im Verein Green City e.V. München.

Fabian Norden - Sprecher des Vereins Green City e.V. München

Sprecher des Vereins Green City e.V. München
Es ist ein Unmut darüber, dass so viele Räder in kurzer Zeit (…) im Stadtbild auftauchten. Ein zweiter Punkt ist durchaus die Qualität der Fahrräder und auch die Art und Weise des Geschäftsmodells.Fabian Norden
stadtgespraech_obikes-in-muenchen_web 04:55

Redaktion: Amelie Berboth

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