Streit um „Stan Smith“
Die Geschichte der Firmen Adidas und Puma beginnt in der Kleinstadt Herzogenaurach. Im Jahr 1924 gründen die Brüder Rudolph und Adi Dassler die „Gebrüder Dassler Schuhfabrik“ und können schon früh internationale Erfolge feiern. Doch die Zusammenarbeit läuft nicht lange gut und so lösen sie die Firma einige Jahre später auf, um getrennte Wege zu gehen.
Rudolph Dassler gründet 1948 seine Firma „PUMA Schuhfabrik Rudolph Dassler“. Ein Jahr später eröffnet dann auch sein Bruder Adi Dassler die „Adi Dassler adidas Schuhfabrik“. Seitdem stehen sie im Konkurrenzkampf. 1967 bringt Adidas das erste Bekleidungsprodukt auf den Markt und auch Puma beginnt, sich auf Kleidung zu spezialisieren.
Heutzutage stellt Adidas seinen Konkurrenten Puma klar in den Schatten. Während Puma im vergangenen Jahr Umsätze von 3,63 Milliarden Euro verzeichnete, hat es Adidas auf 19,3 Milliarden Euro gebracht. Die Geschichte der Dassler-Brüder wurde auch verfilmt:
https://www.youtube.com/watch?v=hre96YNSfAE
Neueste Episode: Sneaker-Streit
Das Modell „Stan Smith“ – wozu auch der „Stan Smith Boost“ gehört – ist ein Bestseller. Er gilt als Klassiker im Sortiment von Adidas. Trotzdem wurde er für zwei Jahre nicht verkauft – allerdings nur, um ihn wieder attraktiver zu machen. Nun hat Puma seinen langjährigen Konkurrenten verklagt. Die Begründung: Ein Teil des Designs für den Retroschuh sei gestohlen.
Den Beklagten soll aufgrund einer Verletzung eines europäischen Geschmacksmusters untersagt werden, das Modell ‚Stan Smith Boost‘ anzubieten. – Ankündigung des Landgerichts Braunschweig
Das Landgericht Braunschweig hat jetzt geurteilt und die Klage abgewiesen. Adidas hat Recht bekommen und darf den Schuh mit seinem Geschmacksmuster weiterhin im Sortiment behalten.
Michael Plüschke ist Rechtsanwalt für Marken-, Design- und Urheberrecht. Er hat detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg erklärt, warum Puma Adidas verklagt und was Geschmacksmuster sind.
Redaktion: Lukas Gilbert, Laura Pientka