Die Wende liegt nun knapp 25 Jahre zurück – und dennoch hat „der Osten“ Deutschlands nach wie vor mit einigen Benachteiligungen gegenüber „dem Westen“ zu kämpfen. Sogar junge Leute, die selbst nie persönliche Erfahrungen mit der Spaltung in Deutschland gemacht haben, sehen sich in der Lage, Witze über Sachsen oder Thüringen zu machen. Dabei sind viele Vorurteile sicherlich nicht zum Lachen – und auch die noch immer bestehenden Gehaltsunterschiede sorgen bei den Arbeitnehmern im Osten für alles andere als Gelächter.
Lohn ist nicht gleich Lohn
Denn auch 25 Jahre nach dem Mauerfall verdienen die Ostdeutschen deutlich weniger, als ihre Kollegen in den westlichen Bundesländern: im Schnitt hinken die Gehälter um 18 Prozent hinterher. Zumindest bei den Arbeitnehmern, die nicht nach einem Tarifvertrag beschäftigt sind. Aber selbst dort gibt es nach wie vor deutliche Unterschiede in der Bezahlung.
Wir haben darüber mit dem Tarifexperten Reinhard Bispinck von der Hans-Böckler-Stiftung gesprochen. Er kann erklären, woran diese Benachteiligung liegt und ob der Mindestlohn helfen kann, die Problematik zu beheben.