Die Top-Verdiener
Die Mitglieder in Aufsichtsräten gehören zu den Spitzenverdienern Deutschlands. Doch das hohe Einkommen kommt nicht ganz ohne Grund. Zwar wird eine Aktiengesellschaft in der Regel von einem Vorstand in eigener Verantwortung geleitet. In Entscheidungen, die grundlegend für das Unternehmen sind, ist jedoch der Aufsichtsrat mit eingebunden. Dieser dient als eine Art Kontrollinstanz für die Mitglieder des Vorstandes. Nun klagt die deutsche Regierungskommission, dass viele der Mitglieder in den Aufsichtsräten deutscher Aktiengesellschaften zu alt und zu lange im Amt sind.
Ein Kodex zur Kontrolle
Seit 2001 setzt sich eine Regierungskommission für eine gute Unternehmensführung deutscher Aktiengesellschaften ein. Das heißt: mit dem einschlägigen Namen Deutscher Corporate Governance Kodex hat das zwölfköpfige Gremium bereits 83 Punkte von Verhaltensempfehlungen für deutsche Unternehmen veröffentlicht.
Was wir tun ist eigentlich, Verhaltensempfehlungen auszusprechen, an denen sich die Unternehmen orientieren können, in einer Welt, die wesentlich anspruchsvoller, komplexer und international globaler geworden ist. –Manfred Gentz, Vorsitzender der Kommission Deutscher Corporate Governance Kodex
Veränderung durch Empfehlungen
Der „Kodex“ stellt zwar Regeln auf, jedoch gelten diese als unverbindliche Empfehlungen. Ein Unternehmen muss sich demnach dafür rechtfertigen, wenn es dem Kodex nicht folgt. Das Corporate-Governance Gremium legt dabei besonderen Wert auf mehr Vielfalt in den Aufsichtsräten. In einem Gespräch hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm Manfred Gentz, den Vorsitzenden der Kommission gefragt, was es mit den Hintergründen zum Kodex und der Planung neuer Regeln auf sich hat.
Redaktion: Hannah Ziegler