Märkte fürchten Trump-Präsidentschaft
Noch vor einer Woche hat eine Niederlage Donald Trumps bei der Präsidentschaftswahl in den USA als sehr wahrscheinlich gegolten. Deshalb schienen die Folgen seiner Kandidatur auch überschaubar. Doch nun hat die neuerliche E-Mail-Affäre Hillary Clintons ihren Vorsprung dahinschmelzen lassen. Und so blicken Unternehmer und Anleger wieder unruhiger auf die Wahl.
Grund sind die wirtschaftspolitischen Vorstellungen Trumps. Würde er gewinnen, kämen auf die Weltwirtschaft schwere Zeiten zu. Denn Trumps Pläne würden die USA in den Protektionismus treiben. Er will beispielsweise ausländische Investitionen drosseln, weniger Arbeitsmigranten ins Land lassen und Freihandelsabkommen wie mit Mexiko aussetzen. Das geplante Handelsabkommen TTIP will er nicht unterschreiben.
Inflation lässt auf steigende Zinsen hoffen
Andererseits gibt es für Anleger grundsätzlich auch gute Nachrichten. Denn die Inflation zieht wieder an. Nach einer Dauertiefphase an den Zinsmärkten könnte sich Sparen in absehbarer Zeit wieder lohnen. Andererseits werden Investitionen mit geliehenem Geld vermutlich wieder teurer. Insgesamt würde ein Anziehen der Preise der Konjunktur aber gut tun, sagen Analysten.
Noch ist die Inflation mit 0,8 Prozent noch unter der notwendigen Quote, um einen ernstzunehmenden Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung zu haben. Doch an einigen Stellen zeigen sich bereits erste Auswirkungen. Beispielsweise steigt der Ölpreis seit einer Weile bereits an, auch der Markt im Immobilienbereich ist in Bewegung. Selbst wir Verbraucher spüren die Inflation schon ein wenig und zwar am Milchregal.
Wie genau eine steigende Inflation die Wirtschaft verändert und wie die Märkte den Befürchtungen vor einer Präsidentschaft Trumps begegnen, hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Dr. Anton Riedl von der WirtschaftsWoche besprochen.