Hintergründe zum Bahnstreik
Sechs Tage sollen die meisten Züge der Deutschen Bahn im Güter- und Personenverkehr stehen bleiben. Der sogenannte ‚Mammutstreik‘ gilt als der längste in der Geschichte der Deutschen Bahn AG und ist bereits die achte Arbeitsniederlegung in der seit Monaten laufenden Tarif-Auseinandersetzung. Viele haben längst die Übersicht über die Hintergründe zum Streik verloren. Laut Gewerkschaftern kämpfen auch diesmal Lokführer, Rangierführer und Zugbegleiter schlicht für ihre Grundrechte. Die Bahn sieht bei der GDL keine Kompromissbereitschaft. Doch wer ist Schuld daran, dass sich Gewerkschaftern und Arbeitgeber nicht einigen können?
Wer hat Schuld?
Während die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) den Streik als Kampf für ihre Grundrechte beschreibt, spekulieren Politiker, andere Gewerkschaftler und Wirtschaftsvertreter, dass es sich bei dem Streik um einen Machtkampf zweier Gewerkschaften handelt. Die Lokführer würden demnach fürchten, durch das geplante Tarifeinheitsgesetz unbedeutend zu werden. Die Deutsche Bahn sieht natürlich die Lokführer-Gewerkschaft als Schuldigen, die Gewerkschafter hingegen logischerweise die Deutsche Bahn. Wer blickt da noch durch? Und während die Bahnfahrer unter dem Bahnstreik leiden, scheint keine Lösung in Sicht.
Ich denke, dass bei den ganzen Verhandlungen über die Monate auch die Deutsche Bahn nochmal genauer überlegen muss, ob sie da etwas überheblich heran getreten ist. – Gerd Aschoff, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn
Mögliche Lösungen
Einige Oppositions-Politiker würden das geplante Tarifeinheitsgesetz am liebsten absagen. Einige CDU-Vertreter denken laut über eine Zwangsschlichtung nach. Vertreter des Fahrgastverbandes Pro Bahn fordern eine Moderation zwischen den drei Parteien GDL, EVG und der Deutschen Bahn. Ist nach all den Monaten überhaupt noch klar, wer für den Streit hauptverantwortlich ist? Eine Frage, die detektor.fm-Moderator Andreas Bischof Gerd Aschoff von Pro Bahn gestellt hat.
Redaktion: Hannah Ziegler