Die Strecke Hamburg – Kopenhagen: 340 Kilometer in zwei Stunden 40 Minuten zurücklegen statt bisher in viereinhalb Stunden. Davon träumen die Befürworter der Fehmarnbelt-Querung. Sie ist in diesem Jahr das Bauprojekt zwischen Dänemark und Deutschland. Knapp 18 Kilometer soll der Tunnel mit vier Röhren lang werden; in Betrieb genommen werden soll er dann 2021.
Doch das Bauvorhaben hat auch viele Kritiker. So stellt eine Studie von Wissenschaftlern des Berliner Beratungsunternehmens DIW Econ, der Consultingtochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die prognostizierten zusätzlichen Verkehrsmengen für die geplante Tunnelquerung zwischen Deutschland und Dänemark erheblich infrage. Die Wirtschaftsexperten von DIW Econ kommen zu dem Ergebnis, dass die Zahlen auf intransparenten Faktoren und unvollständigen Ergebnissen basieren.
Außerdem soll Europas größtes Infrastrukturprojekt, die feste Fehmarnbeltquerung zwischen Deutschland und Dänemark, erheblich teurer werden als geplant. Das hat Anfang Februar der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Enak Ferlemann im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages gesagt. Mit den inzwischen kalkulierten 2,1 Milliarden Euro Gesamtkosten für die Querung und ihre Anbindung ans Hinterland liegen die Kosten schon jetzt fast dreimal so hoch wie ursprünglich geplant.
Schon jetzt deutet sich zudem an, dass zahlreiche Projekte im neuen Bundesverkehrswegeplan auf der Strecke bleiben werden. Auch die Mittel für den Erhalt nationaler Infrastruktur wie Fernstraßen, Schienenwege und Brücken werden wohl fehlen.
Seit Jahren fordert der Naturschutzbund (NABU) Deutschland eine unabhängige Überprüfung des seiner Meinung nach „infrastrukturell überflüssigen Projektes“. Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Malte Siegert, NABU-Experte für den Fehmarnbelt, gesprochen.