Die aktuelle Bilanz des VW-Konzerns sieht eigentlich sehr gut aus: Die Tochterunternehmen Porsche, Audi und Škoda laufen hervorragend, ebenso die Geschäfte in China. Für diese Bereich ist Konzernchef Martin Winterkorn allerdings nicht zuständig.
Seine Hauptaufgabe gilt dem Kerngeschäft der Marke Volkswagen, das die Häfte des Konzernumsatzes ausmacht. Und genau an dieser Stelle sieht es schlecht aus: geringe Rentabiltät, Rabattgeschäfte, ein geflopptes Sanierungsprogramm.
Machtkampf an verschiedenen Fronten
Zwar hat Winterkorn in seiner Funktion als Vorstandschef durchaus Erfolge zu verbuchen, doch für den Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch scheinen diese nicht auszureichen. Er traut dem Konzernchef die Führung des Unternehmens offenbar nicht mehr zu. Dabei bekommt Winterkorn aus zahlreichen Richtungen Rückendeckung. So auch von Betriebsratschef Bernd Osterloh. Der spricht sich für eine Vertragsverlängerung mit Winterkorn aus, hat aber selbst zu dessen schlechter Bilanz beigetragen.
Schwaches Amerika-Geschäft bei VW
Auch das schwache Amerika-Geschäft des VW-Konzerns sorgt für Kritik. So sei es Winterkorn trotz hoher Investitionen des Unternehmen nicht gelungen, VW für den amerikanischen Markt attraktiv zu machen.Volkswagen ist dort weder konkurrenzfähig, noch rentabel. Stattdessen zeigt die Bilanz zurückgehende Gewinne und Marktanteile, sowie eine geringe Rendite.
Deshalb hat Piëch im SPIEGEL-Interview erklärt, „auf Distanz zu Winterkorn zu gehen“ . Wie es intern aussieht, lässt sich derzeit nur erahnen. Der Machtkampf ist jedoch in vollem Gange. Im Gespräch mit Moderatorin Maj Schweigler erläutert Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer die Hintergründe des Streits und die Zukunft Martin Winterkorns.
Redaktion: Simone Müller