Gehaltstabellen: Verdiene ich zu wenig?
Die Wirtschaft brummt, der Betrieb auch. Trotzdem hat man das Gefühl, nicht genug zu verdienen. Ein Gefühl, das sich nur dann bestätigen lässt, wenn ausreichend Informationen da sind, um den eigenen Lohn in der Branche einzuordnen. Es gibt dazu Portale wie gehalt.de. Sie können dabei helfen, einen ersten Eindruck zu gewinnen, auf welchem Lohnniveau man sich in einer Branche oder bei bestimmter Berufserfahrung befindet. Wirklich verlassen kann man sich darauf aber nicht, sagt Kerstin Dämon von der Wirtschaftswoche.
„So richtig objektiv ist das nicht, weil auf diesen Portalen eben Leute befragt werden. Das sind Angaben von Menschen wie Ihnen und mir, die einfach mal angeben, was sie so verdienen und mit was. Das muss natürlich nichts mit mir zu tun haben, weil das von verschiedenen Faktoren abhängt, wie Unternehmensgrößen.“ – Kerstin Dämon, WirtschaftsWoche
Lohnzuwachs ist nicht gleich Lohnzuwachs
Eine Zahl kann erstmal viel suggerieren. Beispiel Durchschnittslöhne: Sie finden sich überall, sind als Orientierungshilfe aber nur bedingt geeignet – egal, ob es um das eigene Gehalt geht oder die Lohnentwicklung einer Branche oder sogar einer ganzen Volkswirtschaft. Statistisch gesehen ist der Durchschnittslohn anfällig für Ausreißer: Er steigt auch dann und signalisiert eine insgesamt „positive“ Entwicklung, wenn nur eine kleine Gruppe starke Lohnzuwächse verzeichnet, während die anderen Gruppen stagnieren. In einigen Branchen legen insbesondere Führungskräfte beim Gehalt zu – deutlich mehr als Fachkräfte.
Führungskräfte können Boni bekommen, wenn der Betrieb sich gut entwickelt. Das ist oft vertraglich geregelt. Fachkräfte dagegen haben manchmal keine andere Wahl, als auf den Arbeitgeber direkt zuzugehen, den eigenen Anteil am Unternehmenserfolg darzulegen und die Gehaltserhöhung einzufordern. Eine Gehaltstabelle aus dem Netz kann da nur grobe Orientierung bieten.
Was man als Arbeitnehmer beachten sollte, wenn man den eigenen Verdienst einordnen will, erklärt Kerstin Dämon von der Wirtschaftswoche.