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Über die Wirtschaftsthemen der Woche sprechen wir jeden Donnerstag mit den Kollegen von der Wirtschaftswoche. Immer um 08:15 Uhr in unserere Sendung „detektor.fm Am Vormittag“
Bild: detektor.fm | WirtschaftsWoche

Warum Vinyl die CD überleben wird

Das neue „Bio“ im Musikfachgeschäft

Warum schlägt die gute alte Platte die CD? Ist es wirklich das Knistern, das Kaminstimmung erzeugt? Was an Vinyl sorgt für mehr Genuss und wie schlägt sich der neue Trend in der Wirtschaftswelt nieder?

Vinyl ist zurück – sagen auch die Zahlen

2005 haben Vinyl-Platten noch etwa sechs Millionen Euro eingebracht. Zehn Jahre später waren es schon 50 Millionen Euro. Außerdem soll in diesem Monat in Großbritannien nun sogar mehr mit Vinyl eingenommen worden sein, als mit digitalen Downloads – ganze 300 000 Pfund.

Ein Kickstarterprojekt aus Ljublina sammelt gerade ziemlich erfolgreich Gelder für ihre Idee eines schwebenden Plattentellers: Der Plattenteller berührt allein die Abtastnadel und schwebt sonst auf einem Magnetfeld. 717 Menschen weltweit haben dem Unternehmen MAG-LEV Audio inzwischen dafür ihr Geld anvertraut. Über die Hälfte des Zielbetrags ist finanziert.  2017 sollen die ersten Schallplattenspieler ausgeliefert werden. Der Clou – der Plattenteller schwebt auf einem Magnetfeld und hat keinen Kontakt mit dem Gehäuse außer der Abtastnadel.

Mehr Hörgenuss per Platte?

Es ist fast schon eine Glaubensfrage: Klingt Vinyl wirklich besser? Theoretisch ist das schwer möglich: Solange in Tonstudios digital produziert wird, ist die Schallplatte nur das analoge Endprodukt. Das Musikerlebnis wurde zuvor schon in Einsen und Nullen aufgedröselt. Dessen Qualität ist entsprechend nicht doll. Aber der Fan wird widersprechen: Schließlich ist es auch ein sinnliches Erlebnis, die Platte aufzulegen, das sanfte Knacken aufzusaugen und nach einer Weile bedächtig zum Platten-Wenden zu schreiten. Entschleunigung pur. Angeblich.

Auch die Berliner Philharmoniker stehen auf Vinyl

Alle vier Symphonien von Johannes Brahms haben die Berliner Philharmoniker 1833 mal auf Platte pressen lassen. Unter der Leitung ihres Dirigenten Sir Simon Rattle kam eine Maschine in den Konzertsaal, um eine spezielle Aufnahme zu wagen: Ein einziges Stereomikro, zwei Abende und einen Tonmeister – das benötigten die Musiker für sechs Platten Brahmszyklus. Zwischen Aufnahme und Schnitt kein Mischpult, kein Tonband. Das heißt auch: Huster und kleine Tönchen, die daneben gehen, inklusive.

Das erläutert Thorsten Firlus von der WirtschaftsWoche im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler.


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