Als 2009 die Weltgesundheitsorganisation WHO für die Schweinegrippe H1N1 die Stufe 6 des Pandemie-Alarms auslöste, weckte dies kurzzeitig Angst vor tausenden Toten. Die Bundesländer kauften insgesamt 34 Millionen Dosen des Impfstoffs Pandemrix vom Pharmakonzern GlaxoSmithKline.
Doch der Schweinegrippe-Erreger erwies sich als nicht so verheerend wie gedacht, und so wurden in Deutschland effektiv nur 5 Millionen Impfstoffdosen verbraucht. Die restlichen Bestände wurden nach und nach entsorgt, die letzten 16 Millionen Dosen sind heute in Magdeburg verbrannt worden. Ihr Haltbarkeitsdatum war abgelaufen. Übrig bleiben Kosten von knapp 240 Millionen Euro, die die Bundesländer bezahlen müssen.
Ob der weltweite Schweinegrippe-Alarm am Ende doch nur erfolgreiche Lobbyarbeit der Pharmaindustrie war, und welche Konsequenzen daraus gezogen wurden, haben wir Wolfgang Wodarg gefragt. Er ist Mediziner, Gesundheitswissenschaftler und Vorstandsmitglied bei Transparency International Deutschland.