Nachweis erbracht
Mit sogenannten Neonicotinoiden werden Pflanzen behandelt, um sie vor Insekten zu schützen. Bayer stellt das Pestizid her. Ein Risiko für Bienen, Hummeln und Wildbienen – so bezeichnet die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in ihrem Bericht das Insekten-Vernichtungsmittel. Bereits bei niedriger Dosierung können die Mittel lähmen oder töten.
Eine Studie von Biologen der Unversität Würzburg kommt noch zu dem Ergebnis, dass die Orientierungsfähigkeit der Bienen beeinträchtigt werden können. Zwar räumen die Wissenschaftler ein, dass die Mittel bei der richtigen Dossierung ungefährlich seien. Entwarnung geben aber auch sie nicht.
Gegenstudie von Bayer
Am 27. April wird deshalb über ein Verbot dieser Stoffe in der EU abgestimmt. Einmal wurde diese Abstimmung allerdings schon verschoben. Der Deutsche Bauernverband erklärt, dass sie ohne die Mittel Einbußen haben werden. Ein Verbot würde sie damit maßgeblich treffen. Auch für die Unternehmen, wie Bayer und das Schweizer Unternehmen Syngenta, wäre das Verbot ein herber Rückschlag.
Kein Wunder also, dass Bayer im Zuge der EFSA-Studie erst einmal auf andere Untersuchungen verweist. Nämlich solche, die die Unbedenklichkeit der Neonicotinoide bescheinigen. Zusätzlich hat Bayer zusammen mit Exeter und Rothamsted Research im April selbst Untersuchungsergebnisse veröffentlicht. Diese sollen zeigen, dass Neonicotinoide praktisch ungefährlich für die Bienen sind.
Auch einige wichtige Aktionäre kritisieren das Verhalten von Bayer, erklärt Jürgen Salz von der WirtschaftsWoche im Gespräch mit der detektor.fm-Moderatorin Carina Fron.