Bodenwert und Bodenrichtwert
Wie mache ich fest, was ein Stück Boden wert ist? Den sogenannten Bodenwert zu benennen ist tatsächlich gar nicht so einfach. Meist werden fiktive Zahlen aus Immobilienportalen benutzt und grobe Schätzungen vorgenommen. So entsteht ein Richtwert, an dem sich Käufer und Verkäufer orientieren, sobald ein Grundstück zum Verkauf steht. Dieses Immobilienranking ist Gang und Gäbe, bildet aber nicht den tatsächlichen Wert eines Grundstückes ab.
Hier kommt der offizielle Bodenrichtwert ins Spiel. Er wird ermittelt, indem man reale Verkäufe und keine fiktiven Schätzungen als Datengrundlage benutzt. Das geschieht, indem die jeweiligen Gemeinden Kaufverträgen auswerten, die so in ihrer Verwaltungsbezirk tatsächlich abgeschlossen wurden. So werden reelle Zahlen ermittelt. Diese sind dann deutlich verlässlicher als Schätzungen aus Immobilienportalen. Allerdings wurden die Zahlen noch nie genutzt, um zu veranschaulichen, wo deutscher Boden teuer ist und wo vielleicht ein Schnäppchen.
Es gibt nur wenige Unternehmen, die diese Daten gesammelt vorliegen haben. Denn man muss alle Zahlen einzeln bei den Gemeinden einholen. – Konrad Fischer, WirtschaftsWoche
Deutliche Preisunterschiede
Die WirtschaftsWoche hat jetzt, in Kooperation mit dem Unternehmen on-geo, diese offiziellen und reellen Zahlen aus den abgeschlossenen Kaufverträgen ausgewertet. Und das deutschlandweit. Dadurch gibt es auch zum ersten Mal eine Aufstellung über die Gesamtgröße des deutschen Bodenwertes.
Außerdem kamen dabei auch deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land, zwischen Ost- und West sowie landwirtschaftlicher- und forstwirtschaftlicher Fläche heraus. So können die Preise von drei oder vier Euro bis zu mehreren Hundert Euro reichen.
Die Städte machen den ganz großen Teil des Bodenwertes in Deutschland aus. Im Zuge des Immobilienwachstums in den letzten Jahren sind die Werte zwischen Stadt und Land stark auseinander gegangen. – Konrad Fischer
Wie die Bodenwerte verteilt sind und was Deutschland am Ende insgesamt wert ist, bespricht Konrad Fischer von der WirtschaftsWoche im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber.