Deutschland verschickt einen Teil seiner Plastikmüllabfälle ins Ausland. Erlaubt ist dies allerdings nur, wenn der Müll auch tatsächlich wiederverwertet werden kann. Fakt ist jedoch, dass dreißig bis vierzig Prozent des Plastikmülls nicht recycelt werden können, da der Müll sich meist als dreckig oder qualitativ minderwertig erweist. Seit China Anfang 2018 die Müllexporte ins eigene Land verboten hat, landen die Ladungen mittlerweile vermehrt in Südostasien – vor allem in Malaysia.
Warum der Stopp?
Malaysia, Vietnam, Thailand und auch die Philippinen wehren sich, denn sie sind mit den Mengen überfordert. Vereinzelt haben Kriminelle das Geschäft mit dem Müll an sich gerissen, die die Abfallstoffe in illegalen Fabriken verbrennen oder auf illegalen Deponien in der Natur abladen. Um Umweltvorschriften kümmern sich diese Fabriken dabei reichlich wenig, meint Jacqueline Goebel von der WirtschaftsWoche. Für eine Recherchearbeit war sie in Malaysia vor Ort und hat dort auch deutschen Müll ausfindig gemacht, der unrechtmäßig abgeladen wurde.
Wie reagiert die Branche?
Illegal ins Land gekommene Müllcontainer senden die asiatischen Länder wieder zurück. Und auch das Baseler Übereinkommen, welches die Müllexporte regelt, soll reformiert werden. Die Lösung laute dann: nur noch sauberer und sortierter Müll dürfe ins Ausland verkauft werden.
Trotzdem sieht Jacequeline Goebel auch weiterhin die Gefahr, dass die Müllkarawane einfach weiterzieht und die Container nicht mehr nach Asien, sondern in die Türkei oder nach Rumänien geliefert werden. Im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Finný Anton ordnet sie die derzeitige Debatte ein und wirft einen Blick auf alternative Verantwortliche, die den Plastikabfall reduzieren könnten.