US-Wirtschaft auf Höhenflug
Donald Trump bezeichnet sich selbst gerne als einer der besten Dealmaker aller Zeiten. Dementsprechend groß klangen zur US-Präsidentschaftswahl 2016 seine Versprechen: Die Wirtschaft ankurbeln, neue Jobs schaffen und das alles unter dem Motto „America First“ und mit dem Ziel: „Make America Great Again“. Der Plan könnte wirtschaftlich jedenfalls aufgehen, schaut man auf die Momentaufnahme der amerikanischen Wirtschaft. Durch sinkende Steuern, neuen deregulierenden Gesetzen und Importzöllen gegen große Wirtschaftsplayer hat Trump für einen wirtschaftlichen Höhenflug der USA gesorgt.
Nicht nur Trumps Politik sorgt für Aufschwung
Muss man Trump für seine Wirtschaftspolitik also Tribut zollen? Bedingt. Denn zum einen ist der derzeitige Aufschwung nicht nur eine Folge der jüngsten Wirtschaftspolitik, wie WirtschaftsWoche-Chefvolkswirt Malte Fischer erklärt.
Der Aufschwung ist seit 2009 in Gange. Den größten Anteil daran hat die amerikanische Notenbank Federal Reserve. Die hat in Folge der Finanzkrise die Zinsen drastisch gesenkt und sehr lange niedrig gelassen. Das hat die Wirtschaft aufgefangen und die Konjunktur angekurbelt. – Malte Fischer, Chefvolkswirt der WirtschaftsWoche
Dennoch habe der US-Präsident durchaus Impulse gegeben. Zum Beispiel durch deutliche Steuersenkungen im Bereich der Unternehmenssteuern und der Einkommenssteuer. Gleichzeitig habe Trump dereguliert und die staatlichen Ausgaben hochgefahren. Das Ergebnis kann sich kurzfristig sehen lassen. So gaben US-Verbraucher im ersten Halbjahr 2018 mehr aus als erwartet.
Trump handelt kurzfristig
Dass dieser Aufschwung jedoch nachhaltig ist, bezweifeln Wirtschaftsexperten. Zwar seien Steuersenkungen gut, um der Wirtschaft Luft zum Atmen zu geben, wie Malte Fischer erklärt. Die Konsequenzen tragen dafür jedoch andere.
Die Frage ist: Wie finanziert man das Ganze? Und da macht Trump einen großen Fehler. Er finanziert es nämlich durch Kredite, er lässt die Steuersenkungen also in das Defizit laufen. – Malte Fischer
Hat Trump die US-Wirtschaft wieder „great“ gemacht? Das fragt detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik WirtschaftsWoche-Chefvolkswirt Malte Fischer.