Wer die Möglichkeit hat, zwischen der Miete oder dem Kauf einer Immobilie zu entscheiden, der sollte bedenken: In manchen Städten und Vierteln ist es günstiger, eine Immobilie zu mieten, statt zu kaufen. Denn die Kaufpreise von Immobilien sind stärker gestiegen als die Mieten.
Beispiel Berlin
Seit der Immobilienboom 2009 in Deutschland eingesetzt hat, sind die Kaufpreise in Berlin im Schnitt um 145 Prozent gestiegen. Die Mieten hingegen „nur“ um 70 Prozent.
Der starke Anstieg der Kaufpreise sei aber nicht überraschend. Denn bei allen Anlageformen sind die Zinsen weniger geworden, egal ob bei der Bank oder bei Anleihen. Das Gleiche sei eben auch bei Immobilien passiert, erklärt Niklas Hoyer von der WirtschaftsWoche.
Wo lohnt sich ein Kauf noch?
Um zu bewerten, wo sich ein Kauf noch lohnt, hat sich die Redaktion der WirtschaftsWoche angeschaut, was bei einem Kauf gespart wird. Das ist vor allem die Miete. Allerdings kommen auch einige Kosten auf Eigentürmer zu: Der Kredit, Nebenkosten usw. Wenn die Ausgaben und die Ersparnisse verrechnet werden, ergibt sich der Ertrag. Liegt der über 2% des Kaufpreises der Immobilie, dann wird Kaufen attraktiver als Mieten bewertet.
Bei den Städten über 500.000 Einwohnern sind das Leipzig, Bremen, Dortmund, Dresden und Essen. – Niklas Hoyer, stellvertretender Ressortleiter „Geld“ bei der WirtschaftsWoche.
„Es wird so weitergehen“
Niklas Hoyer prognostiziert, dass die Preise und Mieten weiter steigen werden. Denn der Markt für Wohneigentum in Deutschland ist in vielen Städten und Regionen noch immer von Knappheit und dynamischen Preiserhöhungen geprägt. Der Wohnraum ist begrenzt und es wird zu wenig gebaut.
Warum sich ein Kauf nicht mehr überall rechnet, erklärt Niklas Hoyer von der WirtschaftsWoche im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt.