Staatliche und private Schuldenberge
Ein solides Wirtschaftswachstum und ein Überschuss in den Haushalten: Das sind Zeichen, die darauf hindeuten, dass es um die globale Finanzlage gut steht. Doch entgegen dieser Annahme sind die weltweiten Schulden in den vergangen zehn Jahren, also seit Beginn der Finanzkrise, dramatisch gestiegen. Staaten wie die USA und China sind hoch verschuldet. Ganz zu schweigen von den Unmengen privater Schulden, die wiederum im Notfall durch den Staat übernommen werden.
Wir befinden uns in einem Papiergeld-System, in dem die Banken aus dem nichts Kredite und auch Geld produzieren können. – Malte Fischer, WirtschaftsWoche
Der Krisenmodus hält also auch zehn Jahre nach dem Beginn der Krise an. Das zeigt sich zum Beispiel in immer noch niedrigen Zinssätzen. Wäre es nicht eine einfache Lösung die Zinsen wieder anzuheben?
Die Rolle der Notenbanken
In dieser Entwicklung spielen die Notenbanken eine ausschlaggebende Rolle. Ihre Aufgabe ist es, die Finanzmärkte zu stabilisieren. Dafür haben sie unterschiedliche Instrumentarien zur Verfügung. Vor allem die Steuerung der Geldmengen und der Zinshöhe können Einfluss auf die globale Finanzsituation nehmen. Nach dem Beginn der Finanzkrise 2008 haben die Notenbanken unter anderem massiv die Leitzinse gesenkt. Außerdem haben sie vermehrt Geld gedruckt und Anleihen gekauft, um die Bilanzen der Banken zu entlasten. Wenn Geld und Kredite kaum noch etwas kosten, dann ist der Zeitpunkt gut für Investitionen. Das wissen auch Politik und Unternehmer und so kommt der derzeitige Schuldenberg zustande.
Die Zentralbanken können die Zinsen jetzt kaum noch anheben, ohne staatliche und private Schuldner in Bedrängnis zu bringen. Lösungswege aus der Verschuldung hat Malte Fischer von der WirtschaftsWoche detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber erklärt.