Glasfaser: Der Netzausbau stockt
Die digitale Infrastruktur und der Netzausbau bleiben die wichtigsten Baustellen des Landes – auch aus Sicht der Wirtschaft. Bis Ende 2015 solle Deutschland zur „Gigabit-Gesellschaft“ werden, heißt es von Seiten der „Netzallianz Digitales Deutschland“, eine vom Bund und von der IT-Branche ins Leben gerufene Initiative. Ziel der Bemühungen: eine „fortgeschrittene Informationsgesellschaft“, die allen Bereich der Industrie – vom autonomes Fahren bis zum Internet der Dinge – gewachsen ist.
Das Nervensystem dieser visionären Gesellschaft: ein flächendeckendes Glasfasernetz. Und genau an dessen Verwirklichung hapert es gewaltig. Das trifft vor allem Unternehmen, die in unterversorgten Gebieten wirtschaften müssen.
Sie kommen nicht so schnell ans Netz, wie es eigentlich wollen – vom Maschinenbauer bis zum LKW-Vermieter, bis zum Technologie-Unternehmen, das im Norden Nordrhein-Westfalens sitzt, einer der führenden Anbieter ist, aber Schwierigkeiten hat, technisch interessierte Menschen zu bekommen, weil die Mitarbeiter in der Gegend nicht ans Netz kommen.“ – Thomas Kuhn, Wirtschaftswoche
Schon 2019 will das Infrastruktur-Ministerium von Alexander Dobdrindt alle neuen Gewerbegebiete ausschließlich mit Glasfaser ans Netz nehmen – gleichzeitig bleibt Deutschland laut einer neuen Bertelsmann-Studie eines der OECD-Schlusslichter bei den Investitionen in Glasfaser.
Ausgebremste Wirtschaft
Auch der neue Jahresbericht der Bundesnetzagentur hält fest: der Markt wird noch immer von Kupferleitungen dominiert. Glasfaser spielt eine untergeordnete Rolle.
Hemmt der Breitbandausbau in Deutschland die Digitalisierung – und damit die heimische Wirtschaft? Thomas Kuhn und sein Team der Wirschaftswoche haben intensiv dazu recherchiert. Auf detektor.fm hat er darüber gesprochen, wie Wirklichkeit und Vision bei der digitalen Infrastruktur auseinanderklaffen.