Starker Euro als Reform-Motor
Der Euro hat im direkten Vergleich mit dem Dollar in den letzten Monaten ordentlich gewonnen. Zuletzt ist die europäische Währung gut 1,17 Dollar wert gewesen. Noch Anfang 2017 sind viele Analysten wie beispielsweise von der Investmentbank Goldman Sachs davon ausgegangen, dass beide Währungen Ende des Jahres gleich viel wert sein werden. Doch Analysten haben sich dabei schon oft geirrt. Vor wenigen Jahren war der Euro sogar einmal noch stärker. Damals bekam man für ihn mehr als 1,50 Dollar.
Wichtiger Konjunkturindikator
Das Verhältnis der beiden Währungen wird von Wirtschaftsjournalisten, Wissenschaftlern und Händlern gern ganz genau beobachtet. Ist die europäische Währung stark, heißt es oft, dass das der Wirtschaft schadet, weil damit Exporte teurer werden. Bei einem schwachen Euro heißt es widerum, jetzt werden Importe teurer und damit die Wirtschaft weniger profitabel.
Für den Chefvolkswirt der Wirtschaftswoche, Malte Fischer, sind das teilweise Scheindebatten. Aus seiner Sicht ist eine starke europäische Währung ein gutes Training für die Wirtschaft in Europa. Die deutschen Unternehmen mussten laut Fischer schon immer mit einer starken Währung, damals noch D-Mark, leben. Auch für Unternehmen im Süden Europas könnte das aus seiner Sicht langfristig hilfreich sein.
Malte Fischer sieht den starken Euro als Chance für den Euroraum. Warum, erklärt er im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.