Importzölle = Handelskrieg?
Viele Politiker und Lobbyisten prognostizieren: Trumps Importzölle könnten den Wohlstand in der EU und in den USA gefährden. Die Furcht vor einem Handelskrieg hat in den vergangenen Wochen die Wirtschaftsressorts beschäftigt. Das könnte einige Branchen treffen. Aber Konrad Fischer glaubt nicht, dass diese Handelspolitik die Welthandel nachhaltig gefährdet:
Dass das ein Ende der Globalisierung bedeutet, muss man nicht befürchten. – Konrad Fischer, Redakteur der Wirtschaftswoche
Freihandelsabkommen als Umweg
Internationale Unternehmen haben zudem Möglichkeiten, die Zölle zu umgehen. Spielräume bieten vor allem die vielen Freihandelsabkommen.
Nach Mexiko könnten Exporteure aus der EU beispielsweise liefern. Dank eines Abkommens, das bald erneuert werden soll. Wenn die Produkte dort weiter verarbeitet werden, wären sie ein Export aus Mexiko. Und die sind nicht mit Zöllen belegt. Weil die USA ein Freihandelsabkommen mit Mexiko haben.
Auch bei Rohstoffen möglich
Auch China hat bewiesen, dass es verhängte Strafzölle umgehen kann, wenn andere Länder nicht gleichzeitig mit Zöllen belegt sind. Nach früheren Zöllen auf Stahl, gelangten die Lieferungen über andere Länder auf den amerikanischen Markt.
Die Importe aus China in die USA sind eingebrochen. Aber gleichzeitig sind die Stahlimporte aus Vietnam in die USA nach oben gegangen. Und die Exporte von China nach Vietnam sind auch nach oben gegangen. Was natürlich heißt, dass die Stahlexporte aus China einfach umgeleitet worden sind über Vietnam. -Konrad Fischer
Warum die Zölle vermutlich nicht so effektiv sein werden, wie Trump es gerne hätte, hat Wirtschaftswoche-Redakteur Konrad Fischer im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Erll erklärt.