Trump forciert mit Zollpolitik weitere Abschottung
Im Zollstreit zwischen China und den USA droht ein Handelskrieg. Von einem Handelskrieg spricht man, wenn Länder versuchen, sich beim Handel Vorteile zu verschaffen, um anderen zu schaden. Mit Zöllen auf Aluminium- und Stahl-Importe hat Trump bei der EU Gegenmaßnahmen im Wert von 2,8 Milliarden Euro ausgelöst. China beabsichtigt offenbar Zölle auf US-Güter im Wert von 34 Milliarden Dollar.
Europa und China reagieren
Beobachtern zufolge käme das einer Art Vergeltungsschlag gleich. Trump hatte bereits für Freitag Zölle auf Güter aus China in gleichem Umfang angekündigt. Zahlreiche Staaten haben darüber hinaus bei der Welthandelsorganisation (WTO) die US-Zollpläne für die Einfuhr von Autos und Autoteilen kritisiert. Mehr als 40 Länder, darunter alle 28 EU-Staaten warnten vor einer Störung des Weltmarkts und einer Bedrohung für das System der WTO.
Sorge auch an den Finanzmärkten
Im Artikel 21 des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens der WTO ist geregelt, dass die Erhebung von Einfuhrzöllen aus Gründen der nationalen Sicherheit erlaubt ist. Dieses Argument führen die USA ins Feld. Die Frage ist nur, ob es dem US-Präsidenten wirklich um den Schutz sicherheitsrelevanter US-Industrien geht. Oder ob er seine Zollpolitik nicht vielmehr als Druckmittel nutzt, um den wichtigsten Handelspartnern der USA Zugeständnisse abzuringen. Trumps Politik der Abschottung gefährdet aber nicht nur den Welthandel. Auch an den Finanzmärkten sorgt er damit zunehmend für Beunruhigung.
Zollstreit und Spannungen im Welthandel: Ist Trumps Politik eine Gefahr für den Aufschwung an den internationalen Börsen? Darüber hat detektor.fm-Moderator Claudius Nießen mit Anton Riedl von der Wirtschaftwoche gesprochen.