Nestlé, der Lebensmittelriese
Nestlé zählt zu den größten Unternehmen der Welt. Die Aktien des Unternehmens sind zusammen genommen 230 Milliarden US-Dollar wert. Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt von Portugal. Neun Milliarden US-Dollar Gewinn bei 90 Milliarden Dollar Umsatz. Das ist eine relativ gute Rendite – eigentlich. Denn ein Weltkonzern hat andere Ansprüche, sagt Simon Book, Reporter der Wirtschaftswoche.
Die wollten eigentlich jedes Jahr fünf bis sechs Prozent wachsen. Die verfehlen sie weit. Der Umsatz geht seit Jahren zurück, der Gewinn ebenfalls. – Simon Book, Reporter der Wirtschafswoche
Die Fehler im Konzern
Nestlé betreibt die größte privatwirtschaftliche Lebensmittelforschung der Welt. Trotzdem hat der Konzern Trends verschlafen. Mit veganen und vegetarischen Lebensmitteln hat er sich viel zu spät beschäftigt. Außerdem hat Nestlé ein denkbar mieses Image.
Hinzu kamen eine verschlossene Konzernpolitik und Kommunikations-GAUs. Zum Beispiel, als der langjährige Geschäftsführer Peter Brabeck die Forderung, Wasser solle frei zugänglich sein, in der Dokumentation „We Feed the World“ (2005) als „Extremposition“ bezeichnete. Weil es der Bevölkerung das Wasser abgräbt, wird das Unternehmen ohnehin oft kritisiert. Übrigens nicht nur in Afrika und Asien. Sondern auch in Europa.
Nestlé – das böse Unternehmen?
Hier versucht das Unternehmen mittlerweile gegenzusteuern, sagt Simon Book von der Wirtschaftswoche:
Sie laden NGOs ein, Greenpeace oder auch FoodWatch, mit ihnen sich zusammenzusetzen. Und zu überlegen: Was kann man besser machen beim Thema Wasser, beim Thema Palmöl, beim Thema Zucker.
In einigen Fällen hat das absurde Konsequenzen. So hat Nestlé den Zugang zum Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl verloren, weil das Unternehmen strengere Standards wollte.
Was Nestlé falsch gemacht hat und was der Konzern gegen den Negativtrend tun kann, erklärt Simon Book von der Wirtschaftswoche im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Erll.