Apple wird vorgeworfen, in Irland 13 Milliarden Euro Steuern nicht gezahlt zu haben. Mittlerweile liegt das Geld auf einem Treuhandkonto. Das Urteil sollte Apple eigentlich dazu bewegen diese Summe letztendlich an die irische Staatskasse auszuzahlen. Das EU-Gericht hat aber nicht nachweisen können, ob die von Irland gewährten Steuervorteile gegenüber dem Technologiekonzern tatsächlich gegen die europäischen Beihilferegeln verstoßen. Aktuell soll das Urteil in Brüssel noch geprüft werden.
Irland als Steueroase
Warum eigentlich Irland? Wer als Privatperson oder Unternehmen Vermögen von hohem Wert besitzt und Steuern sparen will, ist in Irland herzlich willkommen. Das Land führt einen sehr geringen Steuersatz für Unternehmen und bietet Zugang zum EU-Markt. Umgekehrt profitiert Irland von diesem Ruf als Steueroase.
Sind faire Steuern in der ganzen EU möglich?
Apple ist nicht der erste Technologiegigant, der durch Steuervermeidung ins Visier des EU-Steuerrechts geraten ist. Auch Google, Amazon und Facebook haben die Gelegenheit genutzt, über Irland Steuern zu sparen. Doch um das europäische Steuerrecht grundsätzlich zu reformieren, müssten alle 27 Mitgliedsstaaten einer solchen Reform zustimmen. Denn die Methoden der Steuerverneidung sind zudem kompliziert und oft schwer nachvollziehbar.
Was das Urteil für Apple und Co. bedeutet, bespricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Achim Doerfer. Er ist Jurist und Autor des Buches: „Die Steuervermeider“. Außerdem spricht er mit Sven Giegold, Grünen-Abgeordneter im Europa-Parlament und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP im Bundestag, Michael Theurer, der sich in seiner Zeit als EU-Abgeordneter gegen Steuervermeidung von Großkonzernen engagiert hat.