Was ist die Schufa?
Die Abkürzung „Schufa“ steht für „Schutzgesellschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Dabei handelt es sich um keine staatliche Behörde, sondern um eine private Aktiengesellschaft. Sie ist dafür zuständig, über die Kreditwürdigkeit der deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern Auskunft zu geben. Dafür erfasst sie sensible Daten von knapp 68 Millionen Menschen: Alle, die in Deutschland ein Girokonto eröffnet oder einen Kredit aufgenommen haben.
Mithilfe dieser Daten berechnet die Schufa dann einen „Bonitäts-Score“: Wer oft mit seinen Zahlungen in Verzug ist, der muss mit einem schlechten Score rechnen. Der kann zum Beispiel dafür sorgen, dass man keinen Kredit mehr bekommt. Wie dieser Score genau zustande kommt, ist allerdings nicht klar. Wegen dieser mangelnden Transparenz ist die Schufa des Öfteren in Kritik geraten.
Bieterwettstreit: Zwei unterschiedliche Vorstellungen
Zwei Unternehmen streiten sich momentan um Anteile an der Schufa. Die schwedische Investmentfirma EQT hat sich bereits 10 Prozent Anteil gesichert, möchte das Unternehmen aber am liebsten komplett übernehmen. Sie haben bereits angekündigt für mehr Transparenz einzustehen. Die TeamBank, ein Zusammenschluss aus deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, möchte die Übernahme verhindern und dementsprechend ihren jetzigen Anteil von 18 Prozent aufstocken. Das Bundeskartellamt hat am 7. Februar 2022 für beide Vorhaben grünes Licht gegeben. Jetzt muss sich also entscheiden, wer die Zukunft der Auskunftei gestalten wird.
Was bedeutet dieser Bieterkampf für Verbraucherinnen und Verbraucher? Können sie künftig besser auf ihre Daten zugreifen? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Ole Zender mit Hermann-Josef Tenhagen. Er ist Wirtschaftsjournalist und Chefredakteur bei der Zeitschrift Finanztip.