Bitcoin statt Bargeld
Wer in El Salvador schnell mal ein Eis kaufen möchte, der kann das schon bald komplett über die Blockchain machen: Als erstes Land der Welt akzeptiert El Salvador die Kryptowährung Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel. Der Handel ist ab dem Herbst gesetzlich verpflichtet, Bitcoin anzunehmen, und auch die Steuern soll man schon bald auf diesem Weg bezahlen können.
Kryptowährungen sind in manchen Entwicklungsländern sehr beliebt. Wo viele Menschen gar kein Bankkonto haben oder die offizielle Währung unter der Inflation leidet, vertrauen viele auf die vergleichsweise sichere Krypto-Alternative. Und wer aus dem Ausland Geld nach Hause schickt, kann so die hohen Gebühren umgehen, die beim klassischen Geldtransfer über Unternehmen wie Western Union anfallen.
Ein gerechteres Finanzsystem?
Das digitale Geld hat allerdings auch seine Nachteile. Bitcoin wird in riesigen Rechenzentren von Computern „geschürft“, was Unmengen an Strom kostet. Und auch Kriminelle nutzen die Anonymität der Kryptowährungen, um Geschäfte zu machen oder Geld zu waschen. Die Menschen in Ländern wie El Salvador profitieren aber trotzdem von diesem neuen Geldsystem.
detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth hat Friedemann Brenneis gefragt, was eigentlich dran ist an dem Krypto-Hype. Er ist Journalist und Gründer des Bitcoin-Blogs The Coinspondent. Außerdem hat ihr die Unternehmerin, Podcasterin und Autorin Anita Posch erklärt, wie Kryptowährungen in Entwicklungsländern denn konkret genutzt werden.