Schluss mit der EEG-Umlage
Vor 22 Jahren wurde in Deutschland die Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt. Sie bezeichnet einen Betrag, den Kundinnen und Kunden bisher zusätzlich zum normalen Strompreis bezahlen. Der soll die Betreiber von Wind- und Solaranlagen entlasten und so gezielt erneuerbare Energien fördern.
Ein Blick auf die Stromrechnungen der letzten Jahre zeigt aber, dass die Preise stetig steigen. Um Verbraucherinnen und Verbraucher zu entlasten, ist deshalb schon seit langem eine Abschaffung der Umlage im Gespräch. Eigentlich sollte das erst 2023 passieren, nun hat die Ampel-Koalition die Entscheidung aber vorgezogen. Dafür ist auch der aktuelle Krieg in der Ukraine verantwortlich, der die Preise noch weiter angehoben hat.
Ohne die EEG-Umlage fehlen aber mehrere Milliarden Euro, die den Ausbau erneuerbarer Energieanlagen fördern sollen. Diese Kosten werden ab jetzt vom „Energie- und Klimafonds“ getragen.
Vermeintliche Entlastung
Seit Freitag entfällt die EGG-Umlage komplett. Dadurch zahlen Privatpersonen nur noch den regulären Strompreis. Laut dem Vergleichsportal Verivox kann ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt künftig bis zu 177 Euro einsparen, ein Single-Haushalt ungefähr 66 Euro. Tatsächlich haben aber viele Anbieter ihre Strompreise in den letzten Monaten so stark angehoben, dass eine finanzielle Entlastung nur kurzfristig stattfindet.
Ob Strom jetzt für Privatpersonen langfristig billiger wird oder ob am Ende die Stromanbieter noch mehr profitieren als zuvor, das fragt detektor.fm-Moderator Jonas Grethel Fabian Fehrenbach. Er ist Referent für Energierecht bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.