Einlagensicherung: Töpfe nicht ausreichend gefüllt
Ob ganz klassisch auf dem Sparbuch oder etwa über Fonds: In den meisten Fällen landen Verdienste und Erspartes am Ende auf der Bank. Aber was würde im Fall einer Bankenkrise eigentlich mit diesem Geld passieren? In der Europäischen Union sind über die sogenannte Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro von Privatkundinnen und -kunden gesichert.
Wenn es aber tatsächlich zu einer Bankenkrise käme, könnte dieses Absicherungssystem an seine Grenzen stoßen: Denn von den gedeckten Spareinlagen sollen die Banken 0,8 Prozent aus eigenen Mitteln zahlen. Neue Berechnungen von Moritz Körner, Abgeordneter der FDP im EU-Parlament, haben nun aber ergeben, dass lediglich neun der 19 EU-Staaten dieses Ziel tatsächlich erfüllen könnten.
Kritik am geplanten europäischen Sicherungssystem
Seit langem wird über ein gemeinsames europäisches Sicherungssystem diskutiert. Die Branche übt an der Idee von Kommission und Europäischer Zentralbank jedoch heftige Kritik. Ein solches solidarisches System soll insbesondere die weniger finanzstarken Banken in Südeuropa stabilisieren. Stephan Paul von der Ruhr-Universität Bochum spricht sich zwar grundsätzlich für eine Bankenunion aus, sieht ein gemeinsames europäisches Sicherungssystem aktuell jedoch eher kritisch.
detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta spricht mit Moritz Körner darüber, was aktuell bei der Einlagensicherung falsch läuft. Er ist FDP-Abgeordneter im EU-Parlament. Stephan Paul weiß, wie die Einlagensicherung funktioniert und wie sicher das Geld auf der Bank ist. Er unterrichtet am Lehrstuhl für Finanzierung und Kreditwirtschaft an der Ruhr-Universität Bochum.