Was ist dieser Emissionshandel?
Der Ausstoß von Treibhausgasen soll bis 2050 in der EU bei null liegen. Das soll mit dem EU-Emissionshandel, kurz EU-ETS, funktionieren. Der soll nach dem Prinzip des sogenannten „Cap & Trade“, dem ersten CO2-Markt der Welt, stattfinden. Eine Obergrenze (Cap) legt fest, wie viele Treibhausgas-Emissionen von den emissionshandelspflichtigen Anlagen insgesamt ausgestoßen werden dürfen. Die Idee: Unternehmen kaufen sich das Recht, CO2 ausstoßen zu dürfen. Eine Tonne CO2 entspricht dann einem Zertifikat. Kraftwerke, Chemie, Raffinerien und seit 2012 der Flugverkehr, sind Teil des innereuropäischen Emissionshandels. Außerdem wurden im letzten Jahr auch die Schifffahrt, der Verkehrssektor und der Gebäudesektor mit aufgenommen. Die Kritik daran lautet, dass erstens zu wenige Wirtschaftsbereiche miteinbezogen werden und zweitens große Teile der Unternehmen diese Zertifikate lange kostenlos bekommen. 2023 ist jedoch beschlossen worden, dass kostenlose Zertifikate ab 2027 bis 2034 ablaufen sollen.
Der Markt regelt
Werden CO2-Emissionen eingespart und Zertifikate nicht gebraucht, können Unternehmen ihre Zertifikate weiter verkaufen. Den Unternehmen steht es also frei, ob und wie sie Emissionen einsparen oder weiterverkaufen. Dabei reguliert sich der Marktpreis also durch Angebot und Nachfrage. Und weil es in der gesamten EU geregelt wird, spielt das einzelne EU-Mitglied keine Rolle, sondern die gesamteuropäische Summe. Es ist also ein gemeinsames Instrument. So sollen 55 Prozent der europäischen CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 eingespart werden. Da das aber alleine nicht zu reichen scheint, wird auch die Obergrenze der Zertifikate nach und nach reduziert, um nachhaltige Innovation anzutreiben und CO2 einzusparen.
Aber was bringt der Emissionshandel wirklich für den Klimschutz? Wie effizient ist der Emissionshandel? Und wird Fliegen durch Emissionshandel wirklich klimafreundlicher? Darüber hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Alexandra Endres gesprochen. Sie ist Journalistin für Klima- und Umweltthemen und Volkswirtin.